113 Kilometer für die Eisernen
Die Triathlon-WM über die Halbdistanz findet 2015 im Salzburger Zell am See statt
Salzburg – Vom Grundsatz her ist das Ganze eigentlich nicht so schwierig: Schwimmen, Radfahren und Laufen; alles Sportarten, die doch relativ weit verbreitet sind. Wäre da nicht die Distanz: Beim Langstrecken Triathlon sind 3,86 Kilometer zu schwimmen, die Raddistanz beträgt 180,2 Kilometer, gelaufen wird die Marathonstrecke von 42,195 Kilometer.
In der Halbdistanz sind es rund 113 Kilometer oder 70,3 US-Meilen. Während die Weltmeisterschaft über die Normaldistanz traditionell auf Hawaii ausgetragen wird, vergibt der Triathlon-Weltverband die WM Ironman 70.3 an unterschiedliche Austragungsorte. Heuer findet in Mont-Tremblant, Kanada, statt.
Für 2015 hat Zell am See den Zuschlag erhalten. Der Bewerb ist für den 30. August geplant. Die Pinzgauer Bezirkshauptstadt Zell am See ist der erste Ort außerhalb Nordamerikas, in dem die Halbdistanz-Weltmeisterschaft über die Bühne geht. Größter Konkurrent war übrigens Nizza. Für die Triathleten heißt es also jetzt, statt im warmen Mittelmeer im erfrischend kühlen Zeller See die 1,9 Kilometer herunterzuspulen.
Brennende Wadln
Für Zell am See, das seit 2012 Bewerbe über die 70,3 Meilen ausrichtet, hat sich der TriathlonWeltverband ein neues Konzept überlegt. Statt in zwei Runden wird die Radstrecke jetzt in nur einer, dafür großen Schleife gefahren. Die Wadln dürften da ganz schön brennen, geht es doch immerhin bis auf 1280 Meter Seehöhe hinauf.
Neu ist auch, dass es ein ganzes Rennwochenende gibt. Am Samstag findet ein regulärer Halbdistanz-Triathlon aus der Weltserie statt, am Sonntag dann die Welt- meisterschaft, für die sich die Athleten bei einem der regulären Rennen in den Monaten davor qualifizieren müssen. Heuer sind 26 solcher Bewerbe weltweit geplant.
In Summe werden in Zell am See etwa 5000 Aktive erwartet. Das entspricht etwa zehn Prozent der weltweit aktiven Wettkampfsportler. 2013 gingen bei IronmanVeranstaltungen etwa 50.000 Sportler an den Start. Davon sind immerhin 13 Prozent „eiserne“Frauen.
Für die lokale Fremdenverkehrswirtschaft ist die Veranstaltung wie Ostern und Weihnachten zusammen. Abgesehen vom Werbewert der Medienberichterstattung kann sich auch die unmittelbare Wertschöpfung sehen lassen. Die Verantwortlichen der Salzburg Land Tourismusgesellschaft rechnen mit mindestens 60.000 Nächtigungen und einer Wertschöpfung von acht Millionen Euro oder mehr.