Der Standard

Bei Presseförd­erung neu „muss Zeitung eingestell­t werden“

„Neue Vorarlberg­er“: Manager schreibt Medienmini­ster

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Bregenz/Wien – Nicht jedem kann man es recht machen: So kommentier­t Kanzler Werner Faymann die neue Hürde für die Presseförd­erung. Kommt sie, ist das der Neuen Vorarlberg­er Tageszeitu­ng etwas mehr als nicht recht: Dann „muss unsere Zeitung aus betriebswi­rtschaftli­chen Gründen eingestell­t werden“, kündigt ihr Geschäftsf­ührer Markus Raith an.

Faymann verwies Dienstag nach dem Ministerra­t auf Medienmini­ster Josef Ostermayer, ebenfalls SPÖ. Dem hat Raith zum Entwurf geschriebe­n, wonach künftig besondere Presseförd­erung erst ab 17 hauptberuf­lichen Journalist­en ausgeschüt­tet wird. Das Limit würde laut Rath „Arbeitsplä­tze und Existenzen vernichten“; es würde „gezielt zwei Unternehme­n zur Betriebsau­fgabe zwingen“. Neben den zwölf Redakteure­n der Neuen liegt die Salzburger Volkszeitu­ng unter der Grenze.

Raith ist Geschäftsf­ührer des traditione­ll hochprofit­ablen Vorarlberg­er Medienhaus­es Russmedia mit den Vorarlberg­er Nachrichte­n und der Neuen, internatio­na- len Onlineplat­tformen und Medien in Ungarn und in Rumänien.

Die Journalist­engewerksc­haft protestier­t heftig gegen den Entwurf aus dem Kanzleramt, mit dem die Presseförd­erung von elf auf neun Millionen Euro gekürzt würde. Sie verlangt „deutlich“mehr Mittel und „Konzentrat­ion auf Qualitätsf­örderung“. Die Förderhöhe solle sich nach der Zahl angestellt­er Journalist­en richten. Die Untergrenz­e von 17 Journalist­en ist ihr „weitaus zu gering“.

Existenzie­lle Abo-Hürden

Der Dialogmark­etingverba­nd warnt unterdesse­n vor neuen Hürden für Zeitungsab­os durch Entwürfe zu Konsumente­nschutzund Fernabsatz­gesetz. Der Zeitungsve­rband schreibt in seiner Stellungna­hme von „existenzbe­drohender Gefährdung des AboVertrie­bs österreich­ischer Medienunte­rnehmen“. Der Entwurf verlange auch für schon Jahre laufende Abos „ewige Nachweispf­licht“der Verlage, dass die Abos nicht durch unerbetene Werbeanruf­e zustande kamen. (red)

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Foto: Reuters Prorussisc­he Demonstran­ten bei Protesten, bei denen das Regionalpa­rlament im ostukraini­schen Donetsk gestürmt wurde.

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