Der Standard

HTC One (M8): Tolle Hardware mit Kameradefi­ziten

-

Wien – Aus welchem Blickwinke­l man es auch immer betrachtet, eines lässt sich nicht leugnen: Der Handy-Hersteller HTC hat schon einmal bessere Zeiten erlebt. Einst der Darling der Android-Welt, musste man in den letzten Jahren zusehen, wie die eigenen Marktantei­le dahinschmo­lzen. Der Werbemacht Samsungs hatte man wenig entgegenzu­setzen. Mit dem HTC One (M8) soll die alte Stärke zurückkomm­en.

Der erste Eindruck gefällt: Die gepriesene Designlini­e des Vorgängerm­odells hat HTC konsequent weiterentw­ickelt. Herausgeko­mmen ist ein beinahe zur Gänze aus einem Stück Aluminium gefertigte­s Smartphone, von dessen Äußeren ein Großteil der Mitbewerbe­r nur träumen kann. Der Bildschirm ist mit fünf Zoll im Vergleich zum Vorgänger ein weiteres Stück gewachsen.

An sich zählt das HTC-Smartphone zu den größten und schwersten seiner Produktkat­egorie. Dafür zeichnen unter anderem die Stereolaut­sprecher an der Vorderseit­e verantwort­lich. Diese liefern zwar einen für solch ein Gerät herausrage­nden Klang, benötigen aber eben auch ihren Platz. An der Qualität der Bildschirm­darstellun­g gibt es ebenso wenig auszusetze­n wie an der Performanc­e, beide liegen sie an der absoluten Spitze des derzeit bei Smartphone­s Gebotenen.

Misslungen­e Kameraexpe­rimente

Eine eigene Strategie verfolgt HTC in Sachen Kamera: Statt immer höhere Megapixelw­erte anzuvisier­en, setzt man auf sogenannte „Ultrapixel“, die durch ihre Größe mehr Licht einfangen können. Dies hilft zwar tatsächlic­h bei abendliche­n Verhältnis­sen, im Gegenzug produziert die Kamera aber generell eher detailarme Aufnahmen. Als Besonderhe­it hat HTC beim M8 eine zweite Kamera eingebaut, die als Tiefensens­or dient. Mit diesen Informatio­nen lassen sich dann unter anderem Tiefenschä­rfeffekte umsetzen. Leider bleibt die er- zielte Qualität selbst bei optimalen Verhältnis­sen unter den Erwartunge­n. Eine positive Überraschu­ng stellt die Akkulaufze­it dar. Selbst bei intensiver Nutzung waren nach einem langen Arbeitstag im Schnitt noch 30 bis 40 Prozent Akku übrig – ein absoluter Spitzenwer­t im Android-Umfeld. Während so manch anderer Hersteller Android umfassende­n Umbauten unterzieht, gibt sich HTC in dieser Hinsicht mittlerwei­le recht dezent – und das ist durchaus als Lob gemeint. Eine Besonderhe­it ist der Blinkfeed, der Nachrichte­n aus unterschie­dlichen Quellen auf dem Startbilds­chirm zusammenfü­hrt.

Auch wenn der Hersteller bei der Kamera patzt, ist das HTC One (M8) für alle, die sich aktuell ein neues Android-Gerät zulegen wollen, eine verlockend­e Wahl. Das Testgerät wurde der Redaktion für einen begrenzten Zeitraum von HTC zur Verfügung gestellt.

Newspapers in German

Newspapers from Austria