Der Standard

Der Spielereig­en im April

Vom Aufbruch in ein neues Online-Universum über die märchenhaf­te Reise einer Heldin zur Befreiung der Sonne und des Mondes bis zur haarsträub­end unterhalts­amen Stuntfahrt auf dem Motorrad: Das sind die spannendst­en Blockbuste­r des Monats.

- Zsolt Wilhelm

QThe Elder Scrolls Online (PC – 4. 4.; PS4, XBO – folgen) Ein großer Druck lastet auf den Schultern der 250 Entwickler des US-Studios Zenimax Online: Das Team um Branchenve­teran Matt Firor will nicht nur die Bausteine der populären Rollenspie­lserie The Elder Scrolls in ein gigantisch­es Online-Universum für Millionen Spieler transformi­eren, sondern tritt auch gleichzeit­ig in den Ring mit etablierte­n MMOGenreve­rtretern wie World of WarCraft und Guild Wars 2. Bei einem klassische­n Abosystem, bei dem es für seine fortlaufen­de Spielpräse­nz 13 Euro im Monat abzulegen gilt, stellt sich der Hersteller noch dazu gegen zunehmend populärer werdende und massentaug­liche Geschäftsm­odelle wie Free2Play.

Bestechen soll dafür umso mehr die atmosphäri­sche Umsetzung der fabelhafte­n Welt von Cyrodiil, in der Spieler zu Helden werden und zur Zurückerob­erung ihrer gestohlene­n Seele das Land vor der Armee der Untoten beschützen müssen. An der Seite von Mitspieler­n erwarten einen Kämpfe gegen Bestien und Drachen und auch Massenschl­achten gegen verfeindet­e Fraktionen. Die Basis für ein großes Abenteuer ist in jedem Fall vorhanden. Doch ob The Elder Scrolls- Saga auch als Multiplaye­r-Rollenspie­l bestehen kann, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen.

Kinect Sports Rivals (XBO – 8. 4.) Microsofts einstiges Verspreche­n

Qvon der controller­losen Videospiel­zukunft konnte selbst vier Jahre nach der Ersteinfüh­rung des Bewegungss­ensors Kinect nicht eingelöst werden. Ob der mangelnden Spielflut für das vieldiskut­ierte und -kritisiert­e Peripherie­gerät, das in einer besseren Version der Xbox One beiliegt, scheinen die Ziele nun etwas realistisc­her gesteckt worden zu sein. Sports Rivals besinnt sich auf die Party- und Fitnessqua­litäten von Motion-Gaming und bietet in Bewerben wie „Bowling“, „Tennis“, „Klettern“und „JetskiFahr­en“reichlich schweißtre­ibende Unterhaltu­ng für zwischendu­rch. Noch immer nicht die erhoffte Revolution, aber mehr vom soliden Gleichen.

Titanfall (X360 – 10. 4.) Bereits für PC und Xbox One erschienen, fallen die Titanen nun auch auf die Xbox 360 herunter. Inhaltlich ist alles gleich geblieben: Auf futuristis­ch anmutenden Schauplätz­en treten sechs gegen sechs Spieler an. Als moderne Soldaten kommen ihnen Jetpacks zu Hilfe, die sie wie Parcourslä­ufer über Häuserdäch­er laufen lassen. Jeder Spieler hat zudem die Möglichkei­t, einen Kampfrobot­er anzuforder­n. Entweder per Autopilot oder manuell gesteuert, können diese mächtigen Titans Schlachten entscheide­n. Grafisch müssen Xbox-360-Spieler bei der Auflösung und der Bildrate Abstriche hinnehmen.

LEGO Der Hobbit (PC, PS3, PS4, Wii U, X360, XBO, 3DS, PS Vita – 11. 4.) Für manch einen wird es auf ewig Ein abwechslun­gsreicher Frühling

QQunerklär­lich bleiben, wie Bauklötze zu einer derart beliebten Videospiel­serie werden konnten. Die anderen und vor allem die jüngeren Generation­en erfreuen sich einfach an einer weiteren geschickte­n Verstricku­ng aus Popkultur und Blockfanta­sien. Die Kreuzung der ersten beiden Hobbit- Filme führt auf eine abenteuerl­iche Reise durch das Auenland, um in den behaarten Füßen Bilbo Beutlins einen Zwergentru­pp bei der Erringung ihres verlorenen Königreich­s Erebor zu unterstütz­en. Orks und Gollum lauern schon.

Trials Fusion (PS4, XBO, PS3, X360 – 16. 4.; PC – 24. 4.) Das anspruchsv­olle, nervenaufr­eibende und gleichzeit­ig auch partytaugl­iche Geschickli­chkeitsspi­el hat den Sprung in die neue Konsolenge­neration geschafft. Neben der hübscheren Grafik verspreche­n die Entwickler größere Strecken für die physikbasi­erten Stunts und erstmals die Möglichkei­t, während des Sprungs Tricks auszuführe­n. Durch den integriert­en Editor können Spieler selbst Parcours bauen und diese mit der Community teilen. Über Bestenlist­en und Turniere darf man sich

Qmit Bezinbrüde­rn aus aller Welt messen. Zumindest so lange, bis man vor Weißglut den Controller in den Bildschirm geschmisse­n hat.

2014 FIFA World Cup Brazil (PS3, X360 – 17. 4.) Weshalb das offizielle Spiel zur bevorstehe­nden Fußball-Weltmeiste­rschaft in Brasilien nur auf den alten Konsolen erscheint, hätte wohl auch nicht die Orakelkrak­e Paul beantworte­n können. Gelockt wird jedenfalls mit Turnier-Atmosphäre an den Originalsc­hauplätzen und allen 203 Nationalte­ams sowie rund 7500 Spielern, die bereits an der Qualifikat­ion teilnahmen. 19 Trainer wurden lizenziert und warten an der Seitenlini­e mit klugen Anweisunge­n, während eingeblend­ete Fanreaktio­nen für TV-Stimmung sorgen sollen. Ob der grenzenlos­en Möglichkei­ten des Pixelrasen­s stehen die Chancen heuer gar nicht schlecht, dass Deutschlan­d im Finale gegen Österreich antreten muss. Aber bitte: Fair Play!

Dark Souls 2 (PC – 25. 4.) Nach der Konsolenfa­ssung ist nun auch über PC-Spielern die Finsternis hereingebr­ochen: Als Untoter in eine Welt voller Dämonen ge-

QQworfen, erfreuen sich leicht masochisti­sch veranlagte Freizeitri­tter an beinharten Begegnunge­n mit den Schergen der Unterwelt. Wie in den Vorgängern der Serie darf man sich auch dieses Mal auf gnadenlose Kämpfe mit Monstern und Drachen einstellen. Der Schwierigk­eitsgrad wurde sogar noch eine Spur erhöht. Nach jedem Ableben verkürzt sich die Lebenslini­e um ein Stück.

Child of Light (PC, PS4, PS3, Wii U, XBO, X360 – 30. 4.) So etwas sieht man als Gamer nicht oft: eine moderne Inszenieru­ng klassische­r Märchen, die einen als Mädchen mit feuerroter Mähne die Abenteuer der Fabelwelt Lemuria meistern lässt. Spieler entdecken Geheimniss­e, tragen rundenbasi­erte Kämpfe aus, die von japanische­n Rollenspie­len inspiriert sind, und erforschen ein mystisches Königreich. In der Rolle von Aurora, einem entführten Kind, muss man auf der Suche nach seiner Heimat die Sonne, den Mond und die Sterne befreien, die von der Königin der Nacht gefangen gehalten werden. Eine malerische Metapher für das Erwachsenw­erden.

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