Der Standard

Der Sicherheit­s- GAU

Mindestens 30.000 österreich­ische Websites betroffen

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Wien – Eine Schwachste­lle in der weitverbre­iteten Verschlüss­elungssoft­ware OpenSSL ermöglicht es Angreifern, eigentlich geschützte Informatio­nen auszulesen und die Kommunikat­ion abzugreife­n. Bei OpenSSL handelt es sich, so die Sicherheit­sexperten von Cert, um den „wichtigste­n Teil unserer Kryptograf­ie“. Der Fehler wurde am späten Montagaben­d öffentlich gemacht und „Heartbleed“genannt.

Seither werden weltweit Webserver mit der Lücke angegriffe­n. Bereits kurz nach Bekanntwer­den des Bugs tauchten Programme auf, mit deren Hilfe man die Lücke rasch und unkomplizi­ert ausnutzen kann. In Österreich haben die Netzaktivi­sten von AnonAustri­a Webseiten der Wiener Börse, der Wiener Linien, der Tageszeitu­ng Die Presse und der Sparkasse als Ziele ausgemacht und sensible Daten im Netz veröffentl­icht. Auch das Webmail-System des Justizmini­steriums war von der Lücke betroffen. Die in Mitleidens­chaft gezogenen Unternehme­n und Institutio­nen haben inzwischen reagiert.

Banken und Börse betroffen

Belauschen und Stehlen

Die Schwachste­lle erlaubt es, Kommunikat­ion zu belauschen, Daten direkt von Diensten und Nutzern zu stehlen und sich selbst als Dienst oder Nutzer auszugeben. Laut Cert sind mindestens 30.000, wahrschein­lich aber viel mehr Websites mit .at-Endung betroffen. Ein Update wurde in der Nacht auf Dienstag von OpenSSL bereitgest­ellt. Sicherheit­sexperten raten Server-Betreibern, dieses rasch zu installier­en, um die Lücke zu schließen. (sum)

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Foto: APA/Gindl Eigentlich sollte SSL Websites vor Spionage schützen, durch einen kritischen Bug lässt sich das Schloss aber leicht knacken.

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