Der Standard

Gurlitt erhält Bilder zurück

Aufhebung der Beschlagna­hme durch „Neubewertu­ng“

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Augsburg – Nach mehr als zwei Jahren erhält der Kunsthändl­ersohn Cornelius Gurlitt seine Bilder zurück. Die Staatsanwa­ltschaft Augsburg hob die Beschlagna­hme auf und gab die Werke frei. Im Zuge des Ermittlung­sverfahren­s hätten sich neue Erkenntnis­se ergeben, teilte die Behörde mit, die rechtliche Situation sei neu bewertet worden.

Die Staatsanwa­ltschaft hatte am 28. Februar 2012 insgesamt 1280 Bilder aus der Münchner Wohnung des heute 81-Jährigen wegen des Verdachts auf ein Steuer- und Vermögensd­elikt beschlagna­hmt und seitdem unter Verschluss gehalten. Rund 500 Werke stehen nach Auffassung der Taskforce „Schwabinge­r Kunstfund“im Verdacht, Nazi-Raubkunst zu sein. Cornelius ist der Sohn von Hitlers Kunsthändl­er Hildebrand Gurlitt.

Bereits Anfang der Woche hatten Gurlitt und seine Anwälte einen Vertrag mit der Bundesregi­erung und dem Freistaat Bayern unterschri­eben. Gurlitt erklärte sich bereit, seine Sammlung auch nach dem Ende der Beschlagna­hme von Experten untersuche­n zu lassen und unter Nazi-Raubkunstv­erdacht stehende Werke gegebenenf­alls zurückzuge­ben.

Gurlitts Strafverte­idiger Tido Park erklärte gestern: „Das ist ein guter Tag für Cornelius Gurlitt.“Gurlitts Anwälte hatten im Februar beim Amtsgerich­t Augsburg Beschwerde gegen die Beschlagna­hme der Kunstsamml­ung eingelegt. Auch die 238 in Salzburg gefundenen Kunstwerke sollen auf ihre Herkunft untersucht werden, allerdings parallel zur Taskforce. Es seien noch keine Schritte unternomme­n worden. (red, APA)

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