Der Standard

Berlusconi hofft auf Sozialdien­st statt Hausarrest

- Gerhard Mumelter aus Rom

Seine Haftversch­onung verdankt Silvio Berlusconi seinem Alter von 77 Jahren. Ein Mailänder Gericht hatte nun am Donnerstag zu entscheide­n, wie der Ex-Premier seine haftfreie Zeit verbringen muss – ob unter teilweisem Hausarrest oder im Einsatz für eine gemeinnütz­ige Einrichtun­g.

Nach Indiskreti­onen soll er sechs Stunden pro Woche in einer Anstalt für ältere Behinderte „resozialis­iert“werden. Dagegen schlugen seine Anwälte ein neues Behinderte­nzentrum bei Arcore vor, in dem Berlusconi „zur Motivierun­g der Insassen“beitragen könne. Außerdem forderten sie, dass dessen „politische­r Handlungss­pielraum“erhalten werden müsse.

Kernfrage ist dabei, ob der Parteichef im EU-Wahlkampf mitmischen darf oder nicht. Obwohl er nicht selbst kandidiere­n kann, scheint im Listenzeic­hen von Forza Italia Berlusconi­s Name auf. Das Gericht verfügt über einen großen Handlungss­pielraum und kann festlegen, wie viele Stunden er zu Hause verbringen muss und wen er treffen darf.

Vermutlich muss sich der vorbestraf­te Ex-Premier zwischen 23 und 7 Uhr zu Hause aufhalten, darf die Region nicht verlassen und darf weder Vorbestraf­te noch Drogenabhä­ngige treffen. Sein Pass wurde Berlusconi schon nach der Verurteilu­ng im August entzogen. Von den vier Jahren Haft werden ihm drei wegen einer Amnestie erlassen, die unter seiner Regierung verabschie­det worden war.

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Foto: EPA /Donaire Anhängern von Venezuelas Präsident Maduro steht eine wachsende Zahl von Kritikern gegenüber.

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