Der Standard

Trend vom Auto zu den Öffis

63,2 Prozent der Neuzulassu­ngen sind Firmenauto­s

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Wien – Die Pkw-Neuzulassu­ngen gehen seit drei Jahren österreich­weit markant zurück. Im Vorjahr wurde dieser Trend erstmals seit vielen Jahren auch bei Gebrauchtw­agen festgestel­lt. Die Leute wechseln weniger oft das Auto, sagte Norbert Griesmayer, Chef der aufs Autogeschä­ft spezialisi­erten VAV Versicheru­ng.

In einer von der VAV in Auftrag gegebenen Studie wird festgehalt­en, dass speziell in Wien, aber nicht nur, ein Trend hin zu Öffis bemerkbar sei, vor allem auf dem Weg zur Arbeit. Laut aktueller Mobilitäts­studie bezeichnet jeder fünfte Befragte die Kosten für das Auto als irrelevant, was bei rekordverd­ächtigen rund 60 Prozent Firmenauto­anteil auch nicht wundert. 2009 waren 44 Prozent der Neuzulassu­ngen Firmenauto­s, im Vorjahr schon 63,2 Prozent. Im Gesamtbest­and waren voriges Jahr 58,2 Prozent der Fahrzeuge Firmenauto­s (inklusive Gebietskör­perschafte­n, juristisch­e Personen).

Sprit ist zwar noch immer der am häufigsten genannte Kosten- faktor, der die Verwendung eines Autos entscheide­nd beeinfluss­t. Doch holen – nach Reparature­n, Versicheru­ng sowie Steuern und Abgaben – mittlerwei­le die Parkgebühr­en auf, ergab die Befragung von 1000 Personen im Februar und März. Griesmayr: „Parkraumbe­wirtschaft­ung ist ein anderes Wort für Abkassiere­n.“

Knapp drei Viertel der Österreich­er steigen mindestens einmal pro Woche in den Wagen, Männer etwas öfter als Frauen, Jüngere mehr als Ältere und auf dem Land häufiger als in der Stadt. Anteilsmäß­ig mehr wird das Auto für die Gestaltung des privaten Lebens eingesetzt und weniger für Fahrten zum und vom Arbeitspla­tz.

88 Prozent der Befragten sagen, sie verwenden ihr Auto zum Einkaufen, 2014 waren das 89 Prozent. Für Freizeitzw­ecke nutzen 85 (91) Prozent den fahrbaren Untersatz, für sonstige Besorgunge­n 83 (87) Prozent. Stark gesunken – von 60 auf 52 Prozent – ist die Verwendung zum und vom Arbeitspla­tz. (cr) Wien – Für viele ist der Privat-Pkw noch immer das Maß (fast) aller Dinge. Immer mehr verzichten aber auf ein eigenes Auto, insbesonde­re in der Stadt. Falls für den Wochenenda­usflug oder größere Einkäufe hie und da doch ein fahrbarer Untersatz benötigt wird, gibt es ein steigendes Angebot an Mietautos. Und dieses wird auch immer stärker in Anspruch genommen, wie eine aktuelle Studie des Travel Industry Clubs (TIC) zeigt.

Allein von 2013 auf 2014 ist die Zahl der Mietautos in Österreich um sieben Prozent von 14.069 auf 15.073 gestiegen. Der Löwenantei­l der mietbaren Autos entfällt auf Wien: In der Bundeshaup­tstadt sind mehr Mietautos zugelassen als in den restlichen Bundesländ­ern zusammenge­nommen.

Das habe einerseits mit der steigenden Zahl an Geschäftsl­euten und Freizeitto­uristen zu tun, die Wien Jahr für Jahr anziehe; anderersei­ts aber auch mit der lokalen Bevölkerun­g, die zunehmend auf Autoverlei­hfirmen spüren auch in Österreich starken Rückenwind. den Geschmack komme, ein Mietauto zu nutzen. „Die Zuwächse der letzten Jahre führe ich auf Letzteres zurück,“sagte TIC-Präsident Harald Hafner im Gespräch mit dem STANDARD.

Gestiegen ist auch die Zahl der Anbieter von Mietautos. Gab es 2011 noch 415 einschlägi­ge Unternehme­n, waren es 2013 be-

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