Frankreichs Briefträger als Sozialarbeiter
Post will Privatisierung mit allen Mitteln vermeiden
stellung zu verdanken. Die Briefzustellung kostet La Poste jährlich mehr als 400 Millionen Euro und sorgt für eine hohe Verschuldung.
Deshalb sollen 7000 der existierenden 9700 Postämter schließen, wie Pariser Medien diese Woche publikgemacht haben. Die Zahl wird von der Post nicht dementiert. Sie ergänzt bloß, dass die aufgehobenen Postämter nicht alle ersatzlos gestrichen würden. Andere Stellen sollen die Postdienste übernehmen.
Neue Einsatzgebiete
Zahlreiche Experimente laufen bereits. In der französischen Stadt Reims testet die Post zum Beispiel die Ansiedlung in Supermärkten. Dort geben Kassiererinnen nicht nur die Post, sondern auch eingeschriebene Briefe ab. In Bordeaux läuft ein Versuch mit sogenannten Verteilzentren, wo sich die Paketausgabe zwischen Schuhreparaturen oder Putzereien befindet.
Andernorts müssen die Briefträger umdenken. Sie liefern neuerdings auch Medikamente frei Haus und schaffen in einzelnen – sozialen – Fällen auch Lebensmittel herbei. Umgekehrt sammeln sie Sondermüll wie Handys oder Kaffeemaschinenkapseln ein.
In einzelnen Ortschaften lesen sie die staatlichen Strom- und Wasserzähler ab; andernorts pflegen sie Kontakt zu alleinstehenden Senioren oder Behinderten, die keinen Fuß mehr vor die Tür setzen können. Auch das Angebot von Versicherungspolicen ist geplant. Mailand – Italien will erst im Jahr 2017 einen strukturellen und 2018 einen realen Haushaltsausgleich vorlegen. Dies ist in der Finanzplanung vorgesehen, die Roms Regierung noch in dieser Woche verabschieden wird.
Die Regierung hat auch die Wachstumsprognose vom vergangenen Herbst für das Bruttoinlandsprodukt 2015 von 0,6 auf 0,7 Prozent korrigiert. Für 2016 setzt sie ihre Wachstumsprognose von ursprünglich 1,0 auf 1,4 und für 2017 auf 1,5 Prozent nach oben. Italien hofft nach drei Rezessionen bereits seit sechs Jahren auf den Aufschwung.
Das Haushaltsdefizit soll dieses Jahr auf 2,6 Prozent des BIP (2014 waren es drei Prozent) und kommendes Jahr auf 1,8 Prozent sinken. Damit ist Italien mit dem Abbau der Neuverschuldung in Verzug. Ursprünglich war für 2016 der Haushaltsausgleich vorgesehen gewesen.
Obwohl die Abwertung des Euro, der Rückgang des Ölpreises und die tiefen Renditen der Staatsanleihen eigentlich eine schnelle-