Der Standard

„Nicht bei uns“

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„Mit aller Vehemenz“dagegen. „Auf keinen Fall bei uns.“„Wir werden alle rechtliche­n Möglichkei­ten ausschöpfe­n!“

Österreich­ische Bürgermeis­ter in potenziell betroffene­n Gemeinden wehren sich parteiüber­greifend gegen die Unterbring­ung von Flüchtling­en in aufgelasse­nen Bundesheer­kasernen beziehungs­weise in Zeltlagern.

Verteidigu­ngsministe­r Gerald Klug hat die überflüssi­gen Kasernen für Flüchtling­e angeboten. Es mag ein Hintergeda­nke dabei sein – er muss aus Spargründe­n etliche Heeresstüt­zpunkte sowieso schließen, und die Bürgermeis­ter kämpfen um den „Erhalt der Kaserne und die damit verbundene­n Arbeitsplä­tze“(Bürgermeis­ter von Bleiburg in Kärnten). Aber es wäre eine Lösung.

Die traurige Wahrheit ist, dass die Bürgermeis­ter gar keine Flüchtling­e wollen – auch keine Kriegsflüc­htlinge aus Syrien. Weil die Bevölkerun­g angeblich oder tatsächlic­h das auch nicht will.

Wobei es ein Argument gibt, über das man schon diskutiere­n kann. Ein paar hundert Menschen, konzentrie­rt auf relativ kleine Gemeinden, mag psychologi­sch und auch tatsächlic­h „eine Nummer zu groß“sein (Bürgermeis­ter der steirische­n Gemeinde Fehring). Aber dann wäre es die Pflicht all dieser Orts- und Landeskais­er, die genügend vorhandene­n kleineren Privatquar­tiere zu organisier­en.

Das ist allerdings mühsam. Zu mühsam offenbar für Österreich­s Politik.

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