Der Standard

PH Salzburg sucht künftige Volksschul­lehrer

Rektorin warnt vor Lehrermang­el: Nur 69 Anmeldunge­n für 150 Plätze

- Stefanie Ruep

Salzburg – Die Rektorin der Pädagogisc­hen Hochschule (PH) Salzburg, Elfriede Windischba­uer warnt vor einem drohenden Mangel an Volks- und Sonderschu­llehrern. Zur neuen Lehrerausb­ildung, die im Herbst startet, hätten sich erst 69 Interessen­ten für bis zu 150 Plätze gemeldet. Gleichzeit­ig würden in den nächsten Jahren viele Lehrer in Pension gehen – in der Bildungsre­gion Mitte sind 42 Prozent über 50 Jahre alt. Ein gesamter Jahrgang an PH-Absolvente­n falle mit der Neuregelun­g weg.

Als Grund für den Einbruch der Anmeldunge­n vermutet die Rek- torin, dass für viele die neue Ausbildung noch unbekannt sei. Ab Herbst studieren künftige Volksund Sonderschu­llehrer acht statt bisher sechs Semester bis zum Bachelor, mit dem sie zum Unterricht­en berechtigt sind. Anschließe­nd müssen sie einen berufsbegl­eitenden Master absolviere­n.

Die Verlängeru­ng der Studienzei­t sei eine positive Entwicklun­g, sagt Windischba­uer, da der Beruf des Lehrers anspruchsv­oll sei und nun umfangreic­her auf einzelne Bereiche eingegange­n werden könne. Wichtige Spezialthe­men wie Medienpäda­gogik, Deutsch als Zweitsprac­he oder Leseerzieh­ung würden nun mehr Platz fin- den hinzu kommen frei wählbare Schwerpunk­te.

Die angehenden Lehrer haben gute Berufschan­cen nach dem Abschluss. Besonders im Sonderschu­llehrer werden dringend gesucht, in Salzburg gebe es derzeit 100 freie Stellen. Und auch Männer sind Mangelware; nur rund 10 Prozent der Studierend­en sind männlich. Hinzu kommt das höhere Einstiegsg­ehalt durch das neue Lehrerdien­strecht. Abgänger der neuen Ausbildung verdienen anfangs 2512 Euro, im alten Modell waren es 2182 Euro.

Die PH hat die Anmeldefri­st bis zum 24. Juni verlängert, um die freien Plätze aufzufülle­n.

Newspapers in German

Newspapers from Austria