Austro Control bekommt neue Firmenzentrale
Bürohaus wird abgerissen, künftige Lösung offen
Wien – Die Zentrale der Austro Control (AC), in der rund 400 Verwaltungsmitarbeiter sitzen, muss aus baulichen Gründen abgerissen werden. Mit Jahresende werden die Mitarbeiter in das Ausweichquartier im IZD Tower auf der Donauplatte ziehen. Wo die neue Zentrale entstehen wird, entscheidet sich im Herbst. Hintergrund ist, dass das städtebauliche Leitbild der Stadt Wien vorsieht, dass auf dem Grund der AC in der Schnirchgasse im dritten Bezirk und rundherum ein Hochhaus geplant ist.
Um die Umwidmung zu bekommen, musste die Austro Control vorab eine internationale Ausschreibung durchführen, sagte AC-Chef Heinz Sommerbauer am Mittwoch bei der Bilanz-Pressekonferenz. „Mit dem Siegerprojekt können wir erst einen Umwidmungsantrag stellen“, so Sommerbauer. Er wäre ein schlechter Kaufmann, wenn er diese Chance auf eine Aufwertung des Grundstückes nicht nutzen würde.
Ärztliche Kontrollen
Es gibt mehrere Varianten für das künftige Quartier: Entweder die AC verkauft das Hochhausprojekt an einen Investor, behält sich aber das Baurecht und zieht als Mieter von etwa 38 bis 40 Prozent der Hochhausfläche wieder ein. Eine andere theoretische Variante wäre, zum Tower am Flughafen Wien zu übersiedeln, wo auch die Lotsen sitzen. Die Entscheidung soll noch im Herbst fallen.
Nach dem Germanwings-Absturz muss nun auch Deutschland die Daten der Flugärzte von den Piloten und Fluglotsen an die nationale Flugbehörde bzw. deren Ärzte weitergeben. Die meisten EU-Länder taten das bereits, auch Österreich. Die Ärzte der Austro Control machen Stichproben und kontrollieren. Ist sich der meist praktische Arzt mit AC-Lizenz nicht sicher, wird ein Spezialist zugezogen, und die AC entscheidet dann, ob die Fluglizenz weiter bestehen bleibt. Außerdem gilt jetzt das Vieraugenprinzip im Cockpit. Am Mittwoch wurde bekannt, dass Europas Fluglotsen vorerst auf Streiks verzichten. (cr)