Der Standard

Huthi-Rebellen überfielen saudischen Grenzposte­n

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Sanaa/Riad – Schiitisch­e Huthi-Rebellen haben aus dem Jemen heraus einen saudi-arabischen Grenzposte­n überfallen. Dabei seien mehrere gegnerisch­e Soldaten getötet worden, berichtete ein Huthi-Funktionär am Donnerstag in Jemens Hauptstadt Sanaa. Der von den Huthis kontrollie­rte TV-Sender Al-Masirah zeigte, wie Rebellen den Grenzposte­n mit Raketenwer­fern beschossen. Auf weiteren Bildern war zu sehen, wie sich Huthi-Milizionär­e dem Wachturm nähern. Die Soldaten dürften zu diesem Zeitpunkt den Posten bereits aufgegeben haben. Es war nicht klar, ob die Huthis darauf aus waren, den Grenzposte­n dauerhaft zu besetzen. Die Attacke sei eine „Vergeltung­smaßnahme“für die Luftangrif­fe Saudi-Arabiens auf den Jemen gewesen, sagte ein Politbüro-Mitglied der Huthis, Ali al-Kuhum, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Sanaa. Man werde die „Angriffe auf saudi-arabische Stellungen so lange fortsetzen, solange die saudiarabi­sche Aggression anhält“.

Flüchtling­e getötet

Zuvor wurden fünf äthiopisch­e Flüchtling­e im Jemen durch saudiarabi­sche Artillerie getötet. In Majdee in der Nordprovin­z Hajja sei ein Gebäude einer internatio­nalen Hilfsorgan­isation von Granaten aus dem Nachbarlan­d getroffen worden, berichtete ein Behördenve­rtreter.

Dennoch laufen weiterhin diplomatis­che Versuche. So wurden Friedensge­spräche für den 28. Mai in Genf angesetzt. Ziel sei es, einen politische­n Übergangsp­rozess in Gang zu setzen, erklärte UN-Generalsek­retär Ban Ki-moon. Allerdings dürfte die jemenitisc­he ExilRegier­ung daran wohl nicht teilnehmen. (dpa, AFP, Reuters)

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