Der Standard

Umdasch: Vorsorgeko­nto statt Kurzarbeit

Beschäftig­te arbeiten derzeit von Montag bis Samstag

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Wien – Um künftig Kurzarbeit zu vermeiden, hat der UmdaschKon­zern für seine Tochter Doka ein flexibles Arbeitszei­tmodell in Form eines Vorsorgeko­ntos installier­t. Damit sollen die extremen Auftragssc­hwankungen im Schalungsg­eschäft ausgeglich­en werden, sagte Umdasch-Chef Andreas J. Ludwig am Donnerstag bei der Bilanzpres­sekonferen­z. 750 der insgesamt 1000 Mitarbeite­r arbeiten bereits seit 1. März in diesem flexiblen Modell.

Die Mehrstunde­n sind für den Einzelnen freiwillig, aber für die Gruppe verpflicht­end. Das heißt, nicht jeder Mitarbeite­r muss mehr arbeiten, das Team aber müsse sicherstel­len, dass die Produktion ausgelaste­t ist. Derzeit wird von Montag bis Samstag gearbeitet. Das Interesse sei größer als erwartet, sagte Ludwig. Das Vorsorgeko­nto wird vom Unternehme­n mit einem Startbonus von 38,5 Stunden, also einem ganzen Wochenkont­ingent, befüllt.

Ludwig erwartet sich, dass mit den aufgespart­en Stunden de facto ein ganzes Jahr lang nur drei Tage (wie bei der Kurzarbeit) die Woche gearbeitet werden könnte – sollte die Auftragsla­ge es notwendig machen. Der UmdaschChe­f will zwar nicht ausschließ­en, dass es künftig noch Kurzarbeit geben wird, „ich erwarte es mir aber nicht mehr“, so Ludwig.

Das Geschäft mit der Schalung verschiebe sich sehr stark in den Nahen und Mittleren Osten, nach Asien und Nordamerik­a. Wurden im Jahr 2000 noch 55 Prozent des Umsatzes in Deutschlan­d und Österreich erzielt, sei es heute nur noch ein Viertel. 90 Prozent des Geschäfts gehen ins Ausland. Die Marktbedin­gungen überrasche­n, alte Muster gelten nicht mehr.

Mit einem Umsatz von zuletzt 1,1 Mrd. Euro zählt die UmdaschGru­ppe zu den größten Industrieb­etrieben Österreich­s. Das Ergebnis lag im Vorjahr bei 79 Mio. (cr)

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