RBI: Magen muss sich an Diätplan erst gewöhnen
Der Verkauf in Polen kommt heuer nicht zustande, in Slowenien könnte auf Abwicklung umgestellt werden, in der Ukraine benötigt man frisches Geld: Die RBI hat bei der geplanten Schrumpfkur noch einen weiten Weg vor sich. Der Gewinn liegt deutlich unter dem
Wien – Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat im ersten Quartal 2015 nach einem tiefroten Jahr 2014 wieder Gewinne geschrieben. Allerdings läuft es bei der geplanten Entschlackung nicht rasend gut. So wird der angepeilte Verkauf der erst 2012 akquirierten polnischen Tochterbank heuer nicht mehr über die Bühne gehen, erklärte das Institut. Wie berichtet hat die Aufsicht in Warschau die Veräußerungen an Bedingungen geknüpft, die die Transaktion er- schweren. Laut RBI hat sich das Institut mit dem Regulator auf einen Fahrplan verständigt. Demnach wird zwischen dem vorläufigen und endgültigen Verkauf ein Börsengang der Polbank stattfinden, den die RBI ursprünglich versprochen hatte.
Auch nicht besonders rund läuft es in der Ukraine, wo die RBI wohl neuerlich Kapital in die Tochter Bank Aval pumpen muss. Allerdings habe die Osteuropabank EBRD signalisiert, Teile der Kapitalstärkung stemmen zu wollen. Die Lage in Slowenien dürfte derart angespannt sein, dass die RBI nun abwägt, ob ein Verkauf oder eine Abwicklung der Aktivitäten angegangen wird.
Währungsschwankungen und anhaltende Verluste in den Töchtern in der Ukraine und Ungarn waren hauptverantwortlich für die Halbierung des Gewinns im ersten Quartal 2015 im Vergleich zur Vorjahresperiode von 160 auf 83 Mio. Euro. Für das ganze Jahr droht wegen 550 Mio. Euro Restrukturierungskosten ein Verlust, bekräftigte das Unternehmen die Jahresprognose. Belastungen ergaben sich für die RBI aber auch durch die starken Aufwertungen des Schweizer Franken und des US-Dollars. (red, Reuters, APA)