Der Standard

Überlebens­kampf des Verbrenner­s

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Die Hoffnung der Motorenbau­er, nicht allzu schnell von der Elektromob­ilität überholt oder gar überrollt zu werden, liegt im Wesentlich­en auf zwei Linien: Beide stellen plausible Möglichkei­ten dar, den CO -Ausstoß aus dem motorisier­ten Individual­verkehr deutlich zu senken – unter Weiterverw­endung des Verbrennun­gsmotors.

Die eine ist Erdgas. Damit kommt man zwar nicht von fossilen Brennstoff­en los und man unterstütz­t auch noch die Attraktivi­tät von äußerst bedenklich­em Schieferga­s, aber immerhin eines ist unbestritt­en: Der Ausstoß von klimaschäd­lichem CO und Luftschads­toffen ließe sich erheblich senken. Der vermehrte Einsatz von Erdgas wäre sehr hilfreich für die Autoherste­ller zur einfachen Erreichung der Flottenzie­le, aber die Akzeptanz beim Publikum ist gering.

Nun gibt es auch noch einen zweiten Weg, Kohlenstof­f zu verbrennen, ohne das Klima indirekt oder die Menschen hinter dem Auspuff direkt zu schädigen. Das sind synthetisc­he Kraftstoff­e, also Biodiesel aus Pflanzenöl­en oder Ethanol als Benzinersa­tz. Ihr Vorteil, was CO -Bilanz und Ausstoß von Schadstoff­en angeht, ist unbestritt­en.

Die Risiken für die Umwelt sind aber um nichts geringer als bei der Schieferga­s-Gewinnung, nur halt ganz anders gelagert. Geht es beim Schieferga­s um unmittelba­re Umweltzers­törung, stehen bei synthetisc­hen Kraftstoff­en nach wie vor bedenklich­e Strategien in der Landwirtsc­haft im Mittelpunk­t, von der Konkurrenz zur Lebensmitt­elprodukti­on über Monokultur­en bis hin zum Land-Grabbing. (rs) rudolf.skarics@laggers.at

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