Auf der Opernspur der Götter
Die Salzburger Pfingstfestspiele starten Freitag mit Glucks „Iphigénie en Tauride“
Salzburg – Was immer an Konflikten rund um die Ideen von Alexander Pereira bei den Salzburger Festspielen aufblühte: Dessen Entscheidung, Cecilia Bartoli als Chefin der Salzburger Pfingstfestspiele zu verpflichten, wurde nie in Zweifel gezogen.
Verständlich: Die italienische Mezzospezialistin für wahnwitzige Koloraturkunst sorgte nicht nur für gute Auslastung. Sie hat es sich in Salzburg auch nicht eitel bequem gemacht, vielmehr ein Konzept umgesetzt, das elegant thematische Vertiefungen ermöglicht. Bartoli lud auch gute Regisseure, lud prominente Kollegen und Kolleginnen ein und war zudem sanglich auch noch hochprä- sent. Wird auch heuer nicht anders sein: In der szenischen Produktion dieses dem Götterthema gewidmeten Festivaljahrgangs ist Bartoli ab Freitag in Tauride von Christoph Willibald Gluck zu hören. In der Inszenierung der originellen Stammgäste Moshe Leiser und Patrice Caurier ist im Haus für Mozart neben Bartoli (als Iphigénie) auch Christopher Maltman (als Oreste) zu hören; es dirigiert Diego Fasolis.
Rund um diese Oper und die Götterthematik hat Bartoli Passendes programmiert: Am 23. Mai werden im Mozarteum u. a. SvenEric Bechtolf, Brigitte Hobmeier und Hans-Michael Rehberg aus Goethes le- sen. Als zweite Oper hört man heuer (konzertant) Händels Semele (am 23. Mai), wobei neben Bartoli auch Countertenor Andreas Scholl im Haus für Mozart singt.
Auch Tanz im Angebot: Das Hamburger Ballett von John Neumeier wird die Produktion Ein Sommernachtstraum im Großen Festspielhaus zeigen. Und da es auch zu Pfingsten nicht genug Stars geben kann, ist beim finalen Festkonzert neben Bartoli, Marianne Crebassa, Juan Diego Florez, Maltman und Scholl auch Sopranistin Anna Netrebko zu hören. Man besingt ein buntes Programm zwischen Purcell und Offenbach. (toš) Info: 0662/8045-500 p www.salzburgerfestspiele.at