Nervosität nach Raketenfeuer
Israel und Hamas beschuldigen „Islamischen Jihad“
Gaza/Jerusalem – Nach dem Einschlag einer aus dem Gazastreifen abgefeuerten Rakete im Süden Israels schienen am Mittwoch Israelis und Palästinenser bemüht zu sein, eine weitere Eskalation des Konflikts zu verhindern. Der israelische Verteidigungsminister Mosche Yaalon schloss sich Vermutungen an, wonach Extremisten des „Islamischen Jihad“den Angriff vom Dienstag ausgeführt hätten, und nicht die radikalislamische Hamas, die im Gazastreifen die Regierung stellt.
Im Zusammenhang mit dem Raketeneinschlag in der Nähe der südisraelischen Hafenstadt Ashdod wurden vorläufig keine Opfer gemeldet. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. Die Hamas selbst wies jede Verantwortung von sich. Laut Medienberichten verhaftete sie mehrere Mitglieder des „Islamischen Jihad“, die mit dem Anschlag in Verbindung stehen sollen.
Das israelische Militär hat am Mittwochmorgen als Antwort auf den Raketeneinschlag mehrere Ziele im Gazastreifen aus der Luft angegriffen. Es seien vier Einrichtungen der „terroristischen Infrastruktur“getroffen worden, teilten die Streitkräfte mit. Zu diesen Zielen gehörte Anrainern zufolge ein Trainingsgelände der Extremistengruppe „Islamischer Jihad“.
Auch über etwaige Opfer des Gegenangriffs gab es zunächst keine Berichte. Für weitere Angriffe würde der Gazastreifen jedoch „einen hohen Preis zahlen“, so Verteidigungsminister Yaalon.
Voriges Jahr hatten Extremisten aus dem Gazastreifen Tausende Raketen auf Israel abgefeuert, das darauf mit massivem Beschuss reagierte. Seit Inkrafttreten eines Waffenstillstands im August blieb es weitgehend ruhig. Am Mittwoch veröffentliche die Menschenrechtsorganisation Amnesty International einen Bericht, dem zufolge die Hamas den Gazakrieg im Sommer systematisch genutzt habe, um Oppositionelle auszuschalten. (red)