Zwei Brüder, ein Ziel
Ruder-EM: Die Siebers wollen sich Selbstvertrauen für die Olympia- Quali holen
Poznan – Österreichs Ruderverband hat für die EM ab Freitag in Poznan (Posen) eine schmerzhafte Absage hinnehmen müssen. Magdalena Lobnig, Mitfavoritin im schweren Einer, ist erkrankt und konnte die Reise nach Polen nicht antreten. Die Hoffnungen auf eine A-Finalteilnahme ruhen nun wohl allein auf dem Leichtgewichts-Doppelzweier Paul und Bernhard Sieber.
Im Vorjahr hatte allein Lobnig das Finale erreicht, in dem sie schließlich Vierte wurde. Schwer enttäuscht musste die 24-Jährige heuer passen. „Ich habe mich gut gefühlt. Letzte Woche bin ich am Ergometer noch neue Rekorde ge- fahren“, schilderte die Athletin des VST Völkermarkt. Seit dem Wochenende wurde sie aber von Gliederschmerzen und Müdigkeit gequält. „Jeder Schlag tut mir weh, und die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich erhole, ist sehr gering. So macht ein Antreten keinen Sinn.“Beim Weltcup-Auftakt am zweiten Mai-Wochenende in Bled hatte Lobnig Rang fünf belegt und von einem „soliden Start in die Saison“gesprochen.
Die Sieber-Brüder bekamen in Bled als Vierte bereits einen Vorgeschmack darauf, was ihrer Meinung nach die Saison bringen wird, nur 0,02 Sekunden hatten ihnen auf den dritten Platz gefehlt. „In unserer Klasse hat man gesehen, wie eng es hergeht. Und es wird noch enger werden. Da ist es wichtig, den Fokus zu behalten. Wir wollen das Olympiaticket, deshalb ist es klar, entweder man gibt einhundert Prozent, oder man lässt es“, sagte Bernhard Sieber. Nach dem zwölften EM-Platz vergangenes Jahr will sich das Duo heuer wieder verbessern.
Die Tickets für Rio de Janeiro 2016 werden erst bei WM ab Ende August in Aiguebelette, Frankreich vergeben. Dort sollten die Siebers unter die ersten Elf kommen, Lobnig sollte zumindest Neunte werden. Gesundsein sollte sie sowieso. (APA, red)