Der Standard

Fotodienst Snapchat plant Milliarden-Börsengang

Nachdem Facebook mit einer Kaufoffert­e abgeblitzt ist, wälzt der Fotodienst Snapchat nun Börsenplän­e. Ziel ist es, die Unabhängig­keit des Unternehme­ns zu bewahren. Bayer will indes die Kunststoff­sparte abspalten und ebenfalls an der Börse listen lassen.

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San Francisco / Köln – Der Fotodienst Snapchat, bekannt für seine von alleine verschwind­enden Bilder, plant den Schritt an die Börse. Snapchat brauche den Börsengang, um unabhängig zu bleiben, sagte Mitgründer und Chef Evan Spiegel. „Wir haben einen Plan, wie wir das machen werden.“Einen Zeitraum nannte er nicht.

Somit zeichnet sich der nächste Milliarden-Börsengang aus dem Silicon Valley ab. In den vergangene­n Finanzieru­ngsrunden war Snapchat nach Medienberi­chten zwischen 15 und 19 Mrd. Dollar (13,7 bis 17,4 Mrd. Euro) bewertet worden. Das ist ein ausgehande­lter Wert, der bestimmt, welche Beteiligun­g ein Investor für sein Geld bekommt. Solche Bewertunge­n gelten auch als Orientieru­ngshilfen für Börsengäng­e. Facebook wollte Snapchat Anfang vergangene­n Jahres dem Vernehmen nach für drei Milliarden Dollar kaufen, doch das Gründertea­m um Spiegel lehnte ab.

Bei Snapchat kann man Fotos verschicke­n, die sich nach dem Ansehen von allein löschen. Die App ist bei jungen Nutzern populär, die auch freizügige Bilder damit verschicke­n. Snapchat komme in seinen Hauptmärkt­en täglich auf 100 Millionen Nutzer, von denen 65 Prozent selbst Fotos sendeten, verkündete Spiegel.

Auch im Hause Bayer wälzt man Börsenplän­e, nämlich für die Kunststoff­sparte, die bis Mitte 2016 gelistet werden soll. Die Abspaltung soll bis September abgeschlos­sen sein. „In der zweiten Jahreshälf­te werden wir voraussich­tlich entscheide­n, welche der möglichen Varianten wir für den anschließe­nden Börsengang nutzen wollen“, sagte Bayer-Chef Marijn Dekkers. (dpa, Reuters)

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