Kirchenasyl für Syrer
Kirchenasyl in Alberschwende; Notunterkünfte in Dornbirner Messehalle
Die Pfarre Alberschwende in Vorarlberg hat fünf Flüchtlinge, die abgeschoben werden sollen, ins Kirchenasyl aufgenommen.
Bregenz – Die Initiative „Wir sind Asyl“hat den Schutz für syrische Flüchtlinge in Alberschwende ausgeweitet. Hatte die kleine Bregenzerwälder Kommune schon vor Wochen die jungen Männer, denen nach Dublin-Abkommen die Überstellung nach Ungarn droht, unter „Gemeindeasyl“gestellt, erweiterte nun die Pfarre den Schutz. Pfarrer Peter Mathei gewährt Kirchenasyl. „Die fünf Männer leben nun in einem Haus der Pfarre“, sagt Mathei.
Die Unterstützung der Flüchtlinge ist für den katholischen Priester eine Selbstverständlichkeit: „Ich bin kein politischer Mensch und betreibe hier nicht große Asylpolitik. Es ist ein Dienst an Freunden, ich handle ganz einfach nach meinem Gewissen.“Als zu Jahresbeginn dringend Plätze für Flüchtlinge gesucht wurden, habe man in Alberschwende die neuen Mitbewohner herzlich aufgenommen. „Das Dorf ist ihnen zur kleinen Heimat geworden.“
Die fünf Syrer sind aus dem Flüchtlingshaus der Caritas umgezogen. „Ganz legal“, betont der Pfarrer. „Ich habe Meldezettel auf der Gemeinde ausgefüllt, bin quasi der Vermieter.“Mathei appelliert an die Behörden, das Engagement der Bürgerinnen und Bürger „nicht von oben zu brechen“. Nachsatz: „Das wäre eine große Enttäuschung für die engagierten Menschen.“
Pfarrer Mathei hofft, „dass die ganze Sache in drei Wochen ausgestanden ist, dann läuft die Frist für die Abschiebung aus, und die Männer bekommen dann hier ihr Asylverfahren.“
Vorarlberg müsste aktuell weitere 124 Flüchtlinge aufnehmen, um die Quote zu erfüllen. Weil man nicht genügend Plätze findet, werden nun 80 Menschen in einer Halle der Messe Dornbirn untergebracht. „Vorübergehend“, heißt es aus dem Landhaus. (jub)