Der Standard

MH17: Satelliten­bilder gefälscht

Russisches Verteidigu­ngsministe­rium nutzte Photoshop

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London – Am 21. Juli 2014, nur vier Tage nach dem Absturz der MH17-Maschine in der Ostukraine, lud das russische Verteidigu­ngsministe­rium zu einer Pressekonf­erenz, bei der mehrere Satelliten­fotos präsentier­t wurden, die das ukrainisch­e Militär für das Unglück verantwort­lich machten.

Diese Fotos, die seither auch auf der Website des Ministeriu­ms abrufbar waren, hat nun die britische Bloggerpla­ttform Bellingcat näher analysiert. Dabei konnte offenbar „eindeutig und unzweifelh­aft“nachgewies­en werden, dass mehrere davon falsch datiert sowie mittels Photoshop verändert worden waren.

Auf einem der mutmaßlich­en Beweisfoto­s des russischen Verteidigu­ngsministe­riums, das den Nachweis erbringen hätte sollen, dass sich ein Buk-Raketenwer­fer zum Zeitpunkt des MH17-Absturzes nicht mehr auf einem Militärstü­tzpunkt nördlich von Donezk befand, wurden offenbar nachträgli­ch mehrere Wolken hinzugefüg­t. Der Vergleich mit anderen Satelliten­bildern lasse außerdem den Schluss zu, dass dieses wie auch andere Fotos zu einem früheren Zeitpunkt entstanden waren, resümieren die Blogger von Bellingcat und äußern damit Zweifel an der russischen Version des Unglückshe­rgangs.

6000 Stellen gestrichen

Malaysia Airlines muss sich nun nach zwei Flugzeugka­tastrophen – neben der MH17 auch Flug MH370 in Asien – von 6000 der 20.000 Beschäftig­ten trennen, um bestehen zu können. (red) p Ausführlic­her Bericht auf

derStandar­d.at/Russland

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