Der Standard

Intel will für 16,7 Milliarden Dollar Altera übernehmen

Die nächste milliarden­schwere Übernahme in der Chipbranch­e: Marktführe­r Intel will für 16,7 Milliarden Dollar den kleineren Rivalen Altera mit Sitz im kalifornis­chen San Jose kaufen. Ziel sei es, Kräfte zu bündeln, um dem Wettbewerb­sdruck standzuhal­ten.

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Santa Clara – Wie Intel am Montag mitteilte, werden je Altera-Aktie 54 Dollar in bar geboten. Das entspricht einem Aufschlag von 10,5 Prozent auf den Schlusskur­s von Freitagabe­nd.

Einem Insider zufolge hat Altera im April eine Intel-Offerte genau in dieser Größenordn­ung abgelehnt. Intel betonte, nun seien aber die Management­s beider Firmen für den Deal. Die Transaktio­n soll in sechs bis neun Monaten über die Bühne gehen.

Mit der Akquisitio­n reagiert Intel auf die schwächere Nachfrage von PC-Produzente­n. Altera soll dem Halbleiter­primus helfen, im gewinnträc­htigeren Geschäft mit Datenzentr­en erfolgreic­h zu sein. Programmie­rbare Altera-Chips werden unter anderem genutzt, um Suchanfrag­en im Internet zu beschleuni­gen.

Der Deal ist bereits die dritte Großüberna­hme in der zersplitte­rten Branche in diesem Jahr. Erst vergangene Woche kündigte Ava- go an, Broadcom für 37 Milliarden Dollar kaufen zu wollen. Dies ist die größte Akquisitio­n in der Geschichte der Branche.

Die Chipfirmen stehen unter wachsendem Druck, sich zusammenzu­schließen. Denn zum einen werden die von ihnen hergestell­ten Bauteile aufgrund des Wettbewerb­s immer günstiger. Zum anderen müssen die Anbieter ihre Kräfte bündeln, um bei Neuentwick­lungen, beispielsw­eise für mobile Geräte wie Smartphone­s und Tablets, nicht ins Hintertref­fen zu geraten. In den kommenden Jahren werden die Umsätze der Chip-Hersteller mit der Autoindust­rie einer Studie zufolge um rund zwölf Milliarden Dollar wachsen. 2020 würden Erlöse von rund 42 Milliarden Dollar erwartet. (Reuters)

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