Der Standard

Familie Mitterbaue­r will Miba von der Börse nehmen

Die Industriel­lenfamilie Mitterbaue­r will ihren Autozulief­erkonzern Miba noch heuer von der Börse nehmen. Begründung: Das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimme nicht mehr. 66,7 Millionen Euro will die Familie dafür in die Hand nehmen.

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Laakirchen/Wien – Ein satter Aufschlag von rund 19 Prozent: Streubesit­zaktionäre von Miba-Papieren wurden am Dienstag binnen wenigen Stunden um einen ansehnlich­en Betrag reicher. Der Grund für den Kursanstie­g: Die Mehrheitse­igentümer des Autozulief­erers wollen sich von der Börse zurückzieh­en. Vorgelegt wurde ein Übernahmea­ngebot von 550 Euro pro Anteilssch­ein.

Die Börsennoti­z mache keinen Sinn mehr, den Publizität­spflich- ten und der Organisati­on einer jährlichen Hauptversa­mmlung stehe kein Nutzen mehr gegenüber, kommentier­te Maria-Theresia Niss, Schwester von Miba-Vorstandsc­hef Peter Mitterbaue­r junior, das Angebot. Die Finanzieru­ng erfolge derzeit aus dem eigenen Cashflow und über Fremdkapit­al, nicht über die Börse, so Niss, die im Vorstand der Mitterbaue­r Beteiligun­gs-Aktiengese­llschaft sitzt. Die oberösterr­eichische Familie hält an der Miba AG 100 Prozent der Stimmrecht­e und 83,14 Prozent am Grundkapit­al. Im Streubesit­z sind 121.33 Vorzugsakt­ien (9,33 Prozent). In Summe ist das Übernahmea­ngebot knapp 66,7 Mio. Euro schwer.

Niss geht davon aus, dass das Angebot mehrheitli­ch angenommen wird. Nach Ablauf des Übernahmea­ngebots (30. Juli) ist voraussich­tlich im vierten Quartal 2015 ein Squeeze-out geplant, mit dem die restlichen Aktionäre aus dem Unternehme­n gedrängt werden sollen. Die Miba AG wurde 1927 gegründet und beschäftig­t heute mehr als 5000 Mitarbeite­r an 22 Standorten in elf Ländern. Der Umsatz liegt aktuell bei 670 Mio. Euro, der operative Gewinn (Ebit) stieg zuletzt von 70 auf 82 Mio. Euro. (APA)

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