Germanwings-Absturz: EU-Arbeitsgruppe für psychologische Tests
Brüssel – Als Reaktion auf den Germanwings-Absturz in den französischen Alpen empfiehlt eine EU-Arbeitsgruppe psychologische Untersuchungen für alle Piloten. Jeder Pilot solle während seiner Ausbildung oder vor Dienstantritt psychologischen Tests unterzogen werden, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht der Arbeitsgruppe unter Führung der europäischen Flugsicherheitsbehörde Easa. Außerdem sollen Details zu Arztbesuchen in einer europaweiten Datenbank gespeichert werden.
„Derzeit gibt es angehende Berufspiloten, die für ihre Ausbildung niemals eine psychologische Bewertung absolvieren“, heißt es in dem Papier. Unter Leitung der Easa hatten Vertreter von Fluggesellschaften, Arbeitnehmern und Behörden sowie medizinische Experten zwei Monate lang bestehende europäische Regelungen unter die Lupe genommen. Das Papier soll als Arbeitsgrundlage für spätere Empfehlungen an die Flugbranche und für mögliche Gesetzesänderungen dienen.
Ein Airbus der Lufthansa-Tochter Germanwings war am 24. März in den französischen Alpen abgestürzt. Alle 150 Menschen an Bord kamen ums Leben. Den Ermittlungen zufolge ließ Copilot Andreas L. den Airbus absichtlich abstürzen, um sich das Leben zu nehmen. Den Flugkapitän hatte er zuvor aus dem Cockpit ausgesperrt. Der 27-Jährige hatte in der Vergangenheit schwere psychische Probleme. (AFP)