Der Standard

Blauer Argwohn gegen Verbotsind­ex für Wunschkenn­zeichen

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Wien – Für Neonazis, Terrorsymp­athisanten und Liebhaber von anstößigen Botschafte­n wird es eng auf Österreich­s Straßen. Noch im Juli wird der Erlass des Verkehrsmi­nisteriums in Kraft treten, mit dem Wunschkenn­zeichen wie G-AU SS 1 oder I-SIS 666 oder P-ENIS 3 verboten werden. Der entspreche­nden Novelle des Kraftfahrg­esetzes haben alle Parlaments­parteien zugestimmt – manche Abgeordnet­e mit Zähneknirs­chen. Christian Hafenecker von der FPÖ war bis zuletzt dagegen, nun hat er eine parlamenta­rische Anfrage an Verkehrsmi­nister Alois Stöger (SPÖ) gestellt.

Vor allem die Kooperatio­n des Ministeriu­ms mit dem Mauthausen-Komitee bei der Erstellung der Verbotslis­te für rechtsextr­eme Nummern- und Buchstaben­kombinatio­nen scheint für den früheren Landesobma­nn des Ringes Freiheitli­cher Studenten in Niederöste­rreich ein rotes Tuch zu sein. Warum „ausgerechn­et diese Organisati­on als Partner“gewählt worden sei, will Hafenecker wissen. Und ob es dafür „finanziell­e Zuwendunge­n“gegeben habe.

Ehrenamtli­ches Engagement

Der argwöhnisc­he Unterton in der Anfrage ist für Willi Mernyi, den Vorsitzend­en des Mauthausen-Komitees, keine Überraschu­ng. „Ehrenamtli­ches Engagement gegen Rechtsextr­emismus ist der FPÖ offenbar ein Dorn im Auge“, kontert Mernyi scharf. Die Initiative für die Entnazifiz­ierung der Autokennze­ichen sei vom Komitee ausgegange­n. Eine finanziell­e Gegenleist­ung sei nie vorgesehen gewesen. Das wird auch im Büro von Stöger bestätigt. (simo)

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