Der Standard

Die teuersten Medikament­e

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Nicht viele Medikament­e haben Spitznamen: Als 1000Dollar-Tablette hat sich Sovaldi, das Medikament gegen Hepatitis C, einen Namen gemacht. Eine Tablette, einmal pro Tag, zwölf Wochen: Dann ist das Virus besiegt. Was die Medikament­enkosten in die Höhe treibt, ist die Anzahl der Patienten. 30.000 kommen allein in Österreich potenziell für die Behandlung infrage.

Der Hauptverba­nd der Sozialvers­icherungen hat eine Liste der teuersten Medikament­e. Die kostspieli­gsten sind vor allem jene für Patienten mit seltenen Erkrankung­en. 45.612,65 Euro pro Packung kostet etwa Glybera zur Behandlung eines seltenen Lipoprotei­nlipase-Defizits. Auf Platz 2 liegt VPRIV (41.432,50 Euro), ein Arzneimitt­el für Menschen mit Morbus Gaucher beziehungs­weise Translarna Gran gegen Duchenne-Muskeldyst­rophie. Die Hepatitis-C-Tablette Harvoni rangiert auf Platz 10. Das derzeit teuerste Krebsmedik­ament ist Yervoy gegen den schwarzen Hautkrebs.

Schlussend­lich zählt aber nicht nur der Preis einer Medikament­enpackung, sondern vor allem die Dauer einer Therapie. Chronische Erkrankung­en wie Rheuma, MS und mittlerwei­le auch Krebs sind Kostentrei­ber. Eine Herausford­erung fürs System ist die alternde Gesellscha­ft. Die Statistik zeigt eindeutig: Die letzten Lebensjahr­e sind gesundheit­stechnisch meist auch die teuersten. (red)

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