LESERSTIMMEN
Dieser Meinung kann ich mich nur vollinhaltlich anschließen, wenn auch viele andere Entscheidungsträger in den Ländern und Gemeinden für diese skandalöse Situation Mitverantwortung tragen.
Geld- und Darmflora
Betrifft: „Bakterien sind des Bargelds Tod“von Karin Tzschentke
der Standard, 24. 7. 2015 Es freut mich, auf den Wirtschaftsseiten etwas über Bakterien zu lesen. Tatsächlich sollten wir uns aber über die (ohnehin sehr geringe) Vielfalt der Bakterien auf den Geldscheinen freuen. 1014 Mikroorganismenzellen finden wir in unserem Körper (gegenüber 1013 eigenen Körperzellen). Die meisten schützen uns vor Infektionen, Krankheiten, Autoimmunreaktionen et cetera.
Wir sollten diese Organismen aus der Umwelt aufnehmen, Spielen im Dreck gehörte früher als geeignete Methode dazu. Wenn uns jetzt auch noch das „schmutzige“Geld weggenommen wird, werden wir bald zu sterilen Zombies verkommen, die nur mehr intravenös ernährt werden können. Wirtschaftswissenschafter und -politiker haben uns in den letzten Jahren genug Sorgen bereitet, lasst die Bakterien die Sorge der Mikrobiologen sein! Sie machen uns reicher, nicht ärmer! Heribert Insam Institut für Mikrobiologie
Universität Innsbruck
Ein Jahr mit wenig Geld
Betrifft: „Ein Arbeitsplatz ist eben immer Arbeit“von Marie-Theres Egyed
der Standard, 25./26. 7. 2015 Bevor der Finanzminister über Kürzung der Notstandshilfe oder Mindestsicherung nachdenkt, sollte er zwei Dinge tun:
Einmal sollte er selbst ein Jahr versuchen, mit diesen Beträgen zu leben – ohne dabei aber zu wissen, dass er ja genügend Rücklagen hat, die ihn jederzeit aussteigen lassen. Und dann sollte er alles ihm Mögliche zu tun, dass Menschen Löhne beziehen, von denen sie auch leben können. Mindestlöhne sollten sich tatsächlich von der Mindestsicherung abheben. Aber nicht dadurch, dass diese gekürzt wird.
Peter und Tanja Kopf, 6971 Hard