Showdown mit Frank
Frank Stronach ist wieder im Lande. Er kümmert sich nebenbei auch um seine Partei und jene Leute, die dort in seinem Namen arbeiten. In der Regel schaut aus der Sicht der Betroffenen nichts Gutes dabei heraus. In Oberösterreich droht der Landesgruppe jetzt die Liquidierung. Der dortige Parteichef, er heißt Leo Steinbichler, habe sich über Vorgaben der Bundespartei hinweggesetzt, war also frech. Wenige Wochen vor der Wahl in Oberösterreich (die ist am 27. September) erwägt Parteigründer Stronach allen Ernstes, die dortige Landespartei zu schließen, statt mit ihr zur Wahl anzutreten.
Das sagt über die Zukunftsfähigkeit des Teams Stronach einiges aus. Tatsächlich ist ja nur noch die Ruine einer Partei vorhanden. In den meisten Bundesländern ist die Truppe desertiert, die Abgeordneten haben sich selbstständig gemacht und wollen sich vom Milliardär aus Ebreichsdorf nichts mehr sagen lassen. Marodierende Funktionäre konkurrieren miteinander, Landesräte wollen von Frank nichts mehr wissen. Auch der Parlamentsklub ist verwüstet, die ÖVP hat sich ein paar Beuteabgeordnete einverleibt, weitere Abgänge drohen.
Ein paar verbliebene Abgeordnete sitzen noch im Klubhaus, sie kassieren ihr Gehalt und behaupten, Politiker zu sein. Es ist ein Trauerspiel. Offenbar hat dort niemand den Mut und die Aufrichtigkeit, dem Frank zu sagen, er soll das endlich bleiben lassen.