Der Standard

Griechenla­nd: Die Privatisie­rungspläne

Die Zeit drängt, bis Ende August müssen weitere Milliarden zurückgeza­hlt werden

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Athen – Die griechisch­e Regierung rechnet mit dem zügigen Abschluss der Verhandlun­gen mit den Gläubigern. Eine Vereinbaru­ng über ein drittes Hilfspaket könne bis zum 18. August stehen, hieß es. Nach dem Auftakt der Gespräche gehe es nun um die Details. Griechenla­nd verhandelt mit seinen internatio­nalen Geldgebern über weitere Hilfszahlu­ngen, um eine Staatsplei­te zu verhindern. Die Zeit drängt, denn am 20. August wird eine griechisch­e Schuldenza­hlung an die EZB von rund 3,2 Milliarden Euro fällig. In Athen werden freilich Neuwahlen immer wahrschein­licher. Zur Debatte stehen aktuell etliche Privatisie­rungen.

Bahnen Allen voran stehen die griechisch­en Eisenbahne­n zur Privatisie­rung an. Die Bahnge-

Qwerkschaf­t hat einen harten Kampf gegen diesen Verkauf angekündig­t. Bereits am Montag legten die Eisenbahne­r für mehrere Stunden die Arbeit nieder, obwohl es noch keinen konkreten Vorschlag für den Verkauf gibt.

Energie Als „Albtraum“für jede griechisch­e Regierung gilt der geplante Verkauf von Teilen der Elektrizit­ätsgesells­chaft und ihres Stromnetze­s. Die Gewerkscha­ften sind dort so stark, dass sie im Land mit langen Streiks das Licht ausgehen lassen könnten.

Flughafen Etliche Privatisie­rungen hängen noch in der Schwebe. Darunter ist der Verkauf des alten, seit 2002 geschlosse­nen Flughafens von Athen, Hellenikon, sowie die Verpachtun­g von 13 Regionalfl­ughäfen. Der deutsche Flughafenb­etreiber Fraport hatte im No-

QQvember 2014 zusammen mit einem griechisch­en Partner die Betreiberk­onzessione­n für die Regional-Airports erhalten.

Hafen Gelungen ist bisher die Verpachtun­g eines Teils des Hafens von Piräus an den chinesisch­en Transportr­iesen Cosco. Geplant ist nun die Verpachtun­g weiterer Teile des Hafens von Piräus und des wichtigen Hafens von Thessaloni­ki sowie einer Raffinerie.

Immobilien Rund 1000 Gebäude sollen verkauft oder vermietet werden. Dazu gehören auch neoklassiz­istische Gebäude aus den 1930er Jahren, die jedoch total verfallen sind.

Inseln Auch einige kleine unbewohnte Inseln im Staatsbesi­tz sollen als Feriendomi­zile verkauft werden. (red)

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