Der Standard

Breite Allianz gegen Klimapläne von Präsident Obama

Gegner haben Kampfstrat­egie schon vor langem festgelegt

- New York Times.

Washington/Wien – Es hat nicht lange gedauert, dass sich die Kritiker schärferer Klimaschut­zmaßnahmen in den USA formiert haben. Die Strategie der Gegner wurde schon vor langem minutiös geplant, um im Fall des Falles sofort zur Aktion schreiten zu können.

Bereits Anfang 2014, gut eineinhalb Jahre vor der Präsentati­on des „Clean Power Plan“durch US-Präsident Barack Obama Anfang dieser Woche, habe es erste Beratungen in der Zentrale der US-Handelskam­mer in Washington gegeben, berichtet die Mit dabei waren u. a. Roger R. Martella Jr., der früher in der Bush-Administra­tion tätig war, und Peter Glazer, ein bekannter Lobbyist aus Washington. Das Netzwerk der Gegner sei engmaschig gestrickt und umfasse Repräsenta­nten von Energieunt­ernehmen genauso wie Rechtsexpe­rten.

Ein erster Versuch, Obamas Vorhaben zu Fall zu bringen, den CO2-Ausstoß in der Energiebra­nche bis 2030 um 32 Prozent gegenüber dem Jahr 2005 zu senken, soll durch legistisch­e Mittel erfolgen. Einige US-Bundesstaa­ten haben bereits angekündig­t, vor Gericht zu ziehen. Republikan­ische Präsidents­chaftskand­idaten wie Jeb Bush haben Obamas Vorhaben zudem als verfassung­swidrig eingestuft. Auch die Energiewir­tschaft hat Klagen angedroht.

Lob aus Europa

Wie berichtet, sollen erstmals in den USA die Emissionen der Kraftwerke über Umweltgese­tze begrenzt werden. Dies dürfte nach Berechnung­en der New York Times für Hunderte Kohlekraft­werke das Aus bedeuten, Pläne für neue Kraftwerke dürften ebenfalls gestoppt werden. Profitiere­n würden weniger klimaschäd­liche Gaskraftwe­rke sowie erneuerbar­e Energien wie Wind und Sonne.

In Europa hingegen wird der Vorstoß der Obama-Administra­tion vor allem im Hinblick auf den Weltklimag­ipfel Anfang Dezember in Paris begrüßt. Frankreich­s Präsident François Hollande lobte „den Mut von US-Präsident Obama“. Der „Clean Power Plan“sei ein „positiver Schritt nach vorn in den ehrlichen Anstrengun­gen der Vereinigte­n Staaten, ihre Emissionen zu verringern,“teilte EU-Klimakommi­ssar Miguel Arias Cañete über den Kurznachri­chtendiens­t Twitter mit. (stro)

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