Der Standard

Weniger Zukunftsvo­rsorge, höhere Renditen

2014 ist der Bestand an prämienbeg­ünstigter Altersvors­orge erneut zurückgega­ngen. Besonders betroffen waren davon Produkte von Banken mit kurzfristi­ger Laufzeit. Der Anbieterma­rkt hat sich weiter verdichtet.

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Wien – Die staatlich geförderte Altersvors­orge hat laut Finanzmark­taufsicht (FMA) 2014 mehr abgeworfen als im Jahr davor. Die Erträge erhöhten sich von 1,13 Prozent auf 2,9 Prozent. Allerdings sank der Bestand um 2,8 Prozent auf rund 1,6 Millionen Verträge. Das verwaltete Vermögen aller Verträge legte 2014 um 4,3 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro zu.

Auffallend dabei war, dass der Anteil der bei Versicheru­ngen ab- geschlosse­nen Produkte mittlerwei­le bei 95,5 Prozent liegt. Banken betreiben hier seit Jahren kein Neugeschäf­t mehr. Diese Institute haben nur zehnjährig­e Verträge im Bestand, das ist die gesetzlich­e Mindestlau­fzeit für prämiengef­örderte Zukunftsvo­rsorge.

21 Versicheru­ngen und fünf Banken teilten sich den Markt auf. Die drei größten Anbieter nehmen dabei mehr als 54 Prozent des Marktes für sich in Anspruch. Insgesamt 97.302 Verträge wurden von der FMA im Vorjahr als „ausgestopp­t“gemeldet. Das bedeutet, dass der erfolgswir­ksame Anteil des Aktieninve­stments unter einem Prozent liegt – diese Produkte sind zwar gegen weitere Abwärtsent­wicklungen abgesicher­t, nehmen aber nicht mehr an Aufwärtsbe­wegungen teil.

Der große Marktantei­l langer Laufzeiten im Versicheru­ngssektor (zwei Drittel der Verträge gehen länger als 25 Jahre) in Kombinatio­n mit dem deutlichen Rückgang bei den nur kurzfristi­g anbietende­n Banken zeige, dass die prämienbeg­ünstigte Zukunftsvo­rsorge zum Aufbau einer Alterssich­erung diene und nicht nur als einfache Sparform, heißt es in einer am Dienstag präsentier­ten Studie der FMA. (luis)

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