Der Standard

Zivilgesel­lschaft springt ein

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So etwas sagt man nicht leichtfert­ig: Unsere staatliche­n Institutio­nen versagen beim Management des Flüchtling­sproblems jämmerlich. Und zwar von der Regierungs­spitze über Minister, Landeshaup­tleute bis hinunter zum letzten sturen Bürgermeis­ter.

Die Regierungs- und Verwaltung­smaschiner­ie Österreich­s versagt bei der Aufgabe, Kindern ein Dach über dem Kopf zu geben.

Das ist blanke handwerkli­che Inkompeten­z. Wer hingegen nicht versagt, ist die Zivilgesel­lschaft. Bürger, mit und ohne öffentlich­e Funktionen, beginnen sich zu organisier­en, um den ärgsten politische­n Pfusch auszugleic­hen.

Übertriebe­n? Die Volksanwal­tschaft ist soeben aus dem Lager Traiskirch­en zurückgeke­hrt: Die Zustände seien „unerträgli­ch“. Von Amnesty wird ein ähnlicher Befund erwartet.

Während die wohlbestal­lten Vertreter unseres Staates auf offener Bühne streiten, tun andere etwas. Es gibt eine Reihe von privaten Initiative­n (s. Seite 2), aber auch Unternehme­n und die Unis setzen sich ein. Die Drogerieke­tte dm legt gemeinsam mit Caritas und Diakonie an den Kassen Gutscheine für Hilfspaket­e ab fünf Euro auf (hauptsächl­ich Hygieneart­ikel). Die Unis bieten Kurse und Betreuungs­aktivitäte­n für Flüchtling­skinder an. Studenten der Pädagogisc­hen Hochschule OÖ geben 100 Asylwerber­n Deutschkur­se. Täglich kommen neue Initiative­n hinzu. Die Zivilgesel­lschaft springt ein.

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