Debatte um Geschichtehaus
Grüne wollen lieber „Haus der Kulturen“einrichten
Museumsplaner Oliver Rathkolb begrüßt die Debatte rund um die Gestaltung des Hauses der Geschichte.
Wien – Grünen-Kultursprecher Wolfgang Zinggl vermisst angesichts der neuen Vorschläge von Staatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) einen Regierungskonsens über das geplante „Haus der Geschichte“. Offenbar herrsche weder über Namen (Mahrer spricht von einem „Haus der Zukunft“) noch über Inhalt des Projekts Einigkeit – was allerdings von den Vertretern der Regierungsparteien dementiert wird. Im Bundeskanzleramt wird auf den Ministerratsvortrag vom 24. März verwiesen. Dieser dokumentiert die Einigkeit über die Prinzipien und über den Museumsstandort Neue Burg. Der von Mahrer im Standard- Gespräch angeregte komplette Neubau wird als „ergänzender Vorschlag“gesehen.
Museumsplaner Oliver Rathkolb nennt die Idee „hervorragend“, besser könne die Diskussion gar nicht laufen als mit dem Vorstoß des Staatssekretärs. Allerdings sei die Planung für den Standort in der Neuen Burg auf gutem Wege, in einer Sitzung am 4. September sollte das Projekt auf Schiene gesetzt werden.
Der Grüne Zinggl kann dem aber wenig abgewinnen: „Unserer Ansicht nach ist ein ‚Haus der Geschichte‘ als festgemauertes Museum obsolet. Um Gegenstände aufzubewahren und zu präsentieren, haben wir genug an entsprechenden Bundesmuseen. Die Aufgabe der Stunde wäre ein ,Haus der Kulturen‘.“Die ÖVP will jedenfalls auf dem Heldenplatz einen Neubau errichten, denn schon im Vorfeld der Planung hatten sich zahlreiche Museumsexperten für einen Neubau ausgesprochen. Rathkolb meint, es würde der Republik gut anstehen, eine Neupositionierung des Heldenplatzes zu unternehmen. (cs, APA)