Therapie zum Neinsagen
„Ein bisschen von allem, ein bisschen von nichts.“Wie Gianni sein Arbeitsprofil umschreibt, hat italienischen Charme. Dumm nur, dass der Beamte kurz vor der Pensionierung zwangsversetzt wird und seinen Dienst in einem nüchternen Glasbau nun noch länger ausüben muss – umgeben von einem Stiefellecker und prokrastinierenden Kollegen.
Bei Buoni a nulla (Deutsch: Für nichts gut) handelt es sich jedoch nur indirekt um eine Komödie über Arbeitswelten. Der Italiener Gianni di Gregorio hat sich vielmehr zum dritten Mal (nach u. a. Das Festmahl im August) eine Rolle auf den Leib geschrieben. Diesmal macht seinem Alter Ego dessen zögerliche und gutmütige Na- tur zu schaffen, die von seinen Mitmenschen gerne ausgenützt wird. Der Frust äußert sich in körperlichem Unwohlsein – dagegen hilft, weiß der Arzt, nur offensiveres Auftreten.
Buoni a nulla macht es sich mit dieser Idee der Herausbildung von Widerstand gegen alltägliche Borniertheiten allerdings zu leicht. Der Wandel von Gianni zum Neinsager und Saboteur vollzieht sich etwas zu umstandslos. Und die komische Dynamik zwischen ihm und seinem servilen Kollegen Marco (Marco Marzocca), der sich gegen Veränderungen eher als resistent erweist, hält sich in Grenzen. Wo sich di Gregorios frühere Filme mehr auf Alltagswitz verließen, setzt dieser zu stark auf Typenkomik. (kam)