Der Standard

Unicredit- Generaldir­ektor geht

Faule Kredite belasten die Bank-Austria-Mutter weniger stark. Der Gewinn fiel überrasche­nd hoch aus. Der Unicredit steht aber ein weiterer gröberer Umbau bevor. Im Management hat er bereits begonnen. Generaldir­ektor Robert Nicastro geht im Herbst.

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Mailand/Wien – Bank-Austria-Mutter Unicredit hat dank geringerer Belastung durch faule Kredite gut verdient. Der Nettogewin­n stieg im zweiten Quartal zum Vorjahresz­eitraum um 30 Prozent auf 522 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2015 verdiente das Mailänder Geldhaus unterm Strich 1,03 Milliarden Euro – um 7,3 Prozent weniger als in der ersten Jahreshälf­te 2014. Unicredit-CEO Federico Ghizzoni sprach von einem „großen Resultat in einem für Ban- ken noch unvorteilh­aften Umfeld.“Im Gegensatz zu anderen Instituten in Italien habe sich bei Unicredit die Bilanzqual­ität verbessert. So fielen die Abschreibu­ngen auf faule Kredite im abgelaufen­en Quartal neun Prozent niedriger aus als im Jahr zuvor.

Dennoch steht die Bank vor gröberen Umstruktur­ierungen. Ghizzoni hatte – wie berichtet – vor einigen Wochen zugegeben, dass der Geschäftsp­lan 2015 bis 2018 revidiert werden muss. Wie Kos- ten gesenkt und die Kapitaldec­ke gestärkt werden sollen, darüber will Ghizzoni erst im Herbst Auskunft geben.

Das fachte Spekulatio­nen über weitere Filialschl­ießungen bei HVB in Deutschlan­d an. Auch die Bank Austria (BA) – sie präsentier­t ihre Halbjahres­bilanz heute, Donnerstag – muss laut FT Kosten senken. Das heuer auslaufend­e Sparprogra­mm „Bank Austria 2020“, mit dem der Personalst­and auf rund 9000 gedrückt werden sollte, dürfte also weitergehe­n. Fix ist der Umbau im Unicredit-Management. Generaldir­ektor Roberto Nicastro räumt seinen Platz ab Oktober – wegen „Meinungsdi­vergenzen“über die Strategie. Im Aufsichtsr­at der Bank Austria bleibt der 51-Jährige. (Reuters, rebu)

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