Studieren im Renntempo
Kommende Woche gastiert die Formula Student in Spielberg. Vier heimische Teams aus Graz und Wien werden dabei sein. Der Ansporn, gerade beim Heimrennen, vor den Augen der Sponsoren und vielleicht künftigen Arbeitgeber möglichst gut abzuschneiden, ist eno
bewerb, bei dem sich Studententeams aus aller Welt messen. Die ersten Rennen fanden in den 1980er-Jahren in den USA statt, heute kämpfen weltweit mehr als 500 Teams um den Sieg in der Formel. Um siegen zu können, braucht man aber nicht das schnellste Auto, sondern das beste Gesamtkonzept. „Das bedeutet ein breites Aufgabenfeld für die Teams, angefangen bei der Konstruktion, Fertigung, dem Zusammenbau und dem Testen des Fahrzeuges bis hin zu dem Gewinnen von Sponsoren, dem Organisieren von Finanz- und Sachmitteln, der Erstellung eines Businessplans, Pressearbeit und vieles mehr“, zählt Anna Schedl auf. Sie ist vom Racingteam der TU Wien, die mit dem EDGE7 in Spielberg starten.
Von 10. bis 13. August findet die Formula Student Austria auf dem Red-Bull-Ring statt. Neben den vier heimischen Teams der TU Graz, der TU Wien, der FH Joanneum und der FH Campus Wien starten weitere 38 Teams. Noch einmal 61 Teams stehen auf der Warteliste und hoffen auf einen Startplatz.
Boliden aus Graz und Wien
Der EDGE7 ist der einzige heimische Rennwagen mit Elektroantrieb. Zwei E-Motoren, die von den Studierenden selbst entwickelt wurden und eine Gesamtleistung von 109 PS haben, beschleunigen den EDGE7 in 3,1 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Der Wagen wiegt nur 166,4 Kilogramm und besteht zu 80 Prozent aus Carbon. Er ist der siebente Rennwagen der TU Wien, aber erst ihr zweites Elektroauto.
Das heimische Favoritenauto, der jr15 der FH Joanneum, wiegt 210 Kilogramm, hat eine Launchund eine Traction-Control und besteht vorn aus einem CarbonMonocoque und hinten aus einem Stahlrohrrahmen. Angetrieben wird der Bolide von einem in Zusammenarbeit mit Mercedes AMG von den Studierenden selbstentwickelten Reihenzweizylinder mit 595 Kubikzentimter Hubraum und Turbauaufladung, der rund 90 PS leistet.
Mit diesem Wagen holten sie sich bei der Formula Student Anfang August auf dem Hockenheimring den dritten Platz und gewannen sogar die Beschleunigungswertung. „Unser Ziel ist es, in den Top Ten der Weltrangliste weiter aufwärtszusteigen und ein Rennen zu gewinnen“, erklärt Marlene Penn von der FH Joanneum.
Am schönsten wäre das natürlich beim Heimrennen in Spielberg, vor den Augen der Sponsoren. Doch dagegen kämpft ein anderes Team, jenes der TU Graz, das in Hockenheim Vierter wurde. „Wir haben an einigen Stellen Punkte liegenlassen“, sagt TeamManager Simon Dreymann vom Racing Team der TU Graz. Sie wollen sich mit ihrem VollcarbonRacer mit einem 500 Kubikzentimeter großen KTM-Einzylindermotor vor allem in den „statischen Disziplinen verbessern, sodass wir die FH hinter uns lassen können und aufs Stockerl kommen.“