Klarer Favorit, geschwächter Rekordmeister
In der Frauenfußball-Bundesliga dürfte kein Weg an St. Pölten- Spratzern vorbeiführen
Wien – Zwölfmal in Folge holte der SV Neulengbach bis 2014 den Meistertitel im heimischen Frauenfußball. In der Vorsaison löste FSK St. Pölten-Spratzern den Rekordchampion an der Spitze ab. Das Duell zwischen den beiden niederösterreichischen Vereinen prägte die vergangenen drei Jahre. Aber heuer ist alles anders.
Neulengbach hat den Hauptsponsor (Beer) und zahlreiche Spielerinnen verloren, darunter die ÖFB-Rekordinternationale Nina Burger, die zum SC Sand (Deutschland) wechselte. Also Neustart. Neo-Trainer Tito Spindler probiert es mit einem jungen Team. Das Minimalziel: ein Top-fünf-Platz. Man ist bescheiden geworden in Neulengbach. Zum Auftakt geht es gegen USC Landhaus. Die Wienerinnen sind gemeinsam mit Neulengbach Rekordtitelträgerinnen. Aber Landhaus hat seine besten Zeiten längst hinter sich.
Nicht St. Pölten. Die Titelverteidigerinnen gehen als klare Favoritinnen in die Meisterschaft. Auch wenn das Top-Sturmduo Nicole Billa (Hoffenheim) und Lisa Makas (Freiburg) nach Deutschland abgewandert ist. Dafür hat St. Pölten noch seinen Hauptsponsor Simacek. Die Vorbereitung des Teams von Meistertrainer Hannes Spilka lief vielversprechend. Auftaktgegner Wacker Innsbruck sollte auf dem Tivoli kein Stolperstein sein. Genauso wenig wie die restlichen acht Bundesliga-Vereine. Schon im Vorjahr holte St. Pölten den Titel ungeschlagen. Erneut kein Ding der Unmöglichkeit.
Erste Herausforderinnen könnten heuer die Fußballerinnen des SK Sturm Graz sein. Nach Platz drei in der Vorsaison wurde das Team deutlich verstärkt. Unter anderen wurden vier Spielerinnen (Daniela Tasch, Natascha Celouch, Claudia Wasser, Tina Charwat) von Neulengbach geholt. Das Minimalziel ist Platz drei. Trainer Markus Hiden: „Ich halte nicht viel von Rückschritten.“Zum Auftakt treffen die Grazerinnen auf die Abstiegskandidatinnen Carinthians Soccer Women.
Auch der zweite Grazer Verein will sich nicht verschlechtern. „Ein Platz unter den ersten drei muss das Ziel sein“, sagt Robert Hitzelberger, der Obmann des LUV Graz.
Neben Burger, Billa und Makas wagte auch Sophie Maierhofer (St. Pölten / Werder Bremen) den Sprung nach Deutschland, wo nun 13 ÖFB-Legionärinnen tätig sind. (red, APA)