Der Standard

Thermische Sanierung steht

Geld ausgeschöp­ft – Grüne fordern höhere Dotierung

- Günther Strobl

Wien – Was beim Zusammenst­reichen der Bundesförd­erung für die thermische Sanierung von vielen befürchtet wurde, ist tatsächlic­h eingetrete­n. „Die Mittel waren schon Anfang August ausgeschöp­ft, für Neuanträge gibt es kein Geld, und wie es 2016 weitergeht, ist auch noch offen“, sagte die Bautenspre­cherin der Grünen, Gabriela Moser, dem STANDARD.

Der Bund hat bis 2008 im Rahmen der Umweltförd­erung im Inland (UFI) Maßnahmen zur thermische­n Gebäudesan­ierung unterstütz­t. Für 2009 wurde im Rahmen des „Zweiten Konjunktur­pakets“100 Millionen Euro für thermische Sanierung beschlosse­n. 2010 gab es neuerlich 100 Millionen Euro, wieder unter dem Titel „Konjunktur­paket Thermische Gebäudesan­ierung“.

Für die Jahre 2011 bis 2016 wurde von der Bundesregi­erung dann eine Weiterführ­ung des Programms unter dem Titel „Sanierungs­offensive“beschlosse­n. Für 2011, 2012 und 2013 standen je 100 Millionen zur Verfügung. 2014 wurden Förderunge­n in der Höhe von 87,5 Millionen Euro zu- gesichert. Wie hoch die für 2015 zugesicher­ten Förderunge­n tatsächlic­h sind, weiß die Kommunalkr­edit Public Consulting (KPC), die Abwicklung­sstelle des Programms, noch nicht exakt. Budgetiert sind jedenfalls nur 80 Millionen Euro.

„Die Bundesregi­erung irrt sich gewaltig, wenn sie glaubt, durch Kürzungen ökologisch und wirtschaft­lich sinnvoller Förderunge­n das Budget zu sanieren“, sagte Moser. Sie fordert eine Aufstockun­g auf mindestens 150 Millionen Euro und langfristi­ge Planbarkei­t.

Die Umwegrenta­bilität sei jedenfalls sehr hoch. Aus dem Bericht über die Umweltinve­stitionen des Bundes 2014 gehe nämlich hervor, dass die 87,5 Millionen Euro Bundesförd­erung einen Wertschöpf­ungseffekt von 432 Millionen Euro hatten. Zudem seien durch das Programm knapp 9000 Arbeitsplä­tze entstanden.

Nach Angaben der für den Sanierungs­scheck zuständige­n Ministerie­n Wirtschaft und Umwelt wurden heuer mehr als 17.000 Anträge eingereich­t, die ein Investitio­nsvolumen von gut 570 Millionen Euro ausgelöst haben.

Newspapers in German

Newspapers from Austria