Der Standard

Franken gibt leicht nach, Rubel befindet sich im Sinkflug

An den Devisenmär­kten kehrt weiter keine Ruhe ein. Schlechte Nachrichte­n aus der Schweiz haben den Franken am Donnerstag etwas unter Druck gebracht. Das billige Öl setzt unterdesse­n dem russischen Rubel so richtig zu.

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Wien – Für die vielen heimischen Fremdwähru­ngsschuldn­er ist es nur ein kleiner Trost, aber immerhin: Schwache Konjunktur­daten haben den Schweizer Franken am Donnerstag unter Druck gesetzt. Als Folge hat der Franken gegenüber dem Euro etwas abgewertet. Für einen Euro bekam man am Donnerstag 1,0720 Franken – so viel wie seit März nicht mehr.

Die Abwertung des Franken sei fundamenta­l gerechtfer­tigt, sagte dazu Thomas Gitzel, Chef-Öko- nom der Liechtenst­einer VP Bank. Die Eurozone präsentier­e sich stark wie lange nicht mehr. Dagegen leide die exportorie­ntierte Schweizer Wirtschaft unter der Frankenstä­rke. Viele Firmen erwägen Sparmaßnah­men und einen Jobabbau. Mehr als 0,7 Prozent Wachstum für die Schweiz seien 2015 nicht drin, schätzt Gitzel. Den fairen Euro-Wechselkur­s sieht er bei 1,25 Franken.

Die Schweizer Notenbank stemmt sich mit Negativzin­sen gegen die massiven Geldströme in den Franken und die Aufwertung der Landeswähr­ung. Einlagen bei der Zentralban­k werden mit einer Gebühr von 0,75 Prozent belastet. Die SNB hatte im Jänner den Mindestkur­s zum Euro von 1,20 Franken, den sie gut drei Jahre verteidigt hatte, aufgegeben. Daraufhin verteuerte sich der Franken massiv.

Während der Franken etwas nachgab, befindet sich der russische Rubel in einem Sinkflug. Am Donnerstag kostete ein US-Dollar bis zu 64,11 Rubel und damit so viel wie seit Februar nicht mehr. Auslöser seien die am Donnerstag zunächst weiter gesunkenen Ölpreise gewesen, hieß es aus dem Handel. Der russische Rubel hat seit Mai fast durchgehen­d an Wert verloren. (Reuters)

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