Facebook, Youtube: ORF will in Social Media aufrüsten
Antrag bei Medienbehörde: Noch eine Woche Frist
Wien – Noch eine Woche muss die Medienbehörde schweigen, dann darf der ORF auf Facebook, Youtube und Co aufrüsten. Äußert die KommAustria über acht Wochen keine Einwände gegen ein sogenanntes Angebotskonzept, dann ist es genehmigt. Das Social-Media-Konzept langte am 22. Juni bei der Behörde ein, am 17. August ist die Einspruchsfrist vorüber.
Ein Behördensprecher darf nur das Einlangen eines solchen ORFKonzepts samt Datum bestätigen. Das Verfahren ist kompliziert: Selbst wenn die Behörde das Konzept abnickt, sieht das Gesetz keinen Bescheid darüber vor. Behörde und ORF müssen die acht Wochen abwarten, auch wenn die Behörde viel schneller entscheidet. Nur ein Nein geht schneller.
ORF-Chef Alexander Wrabetz hat sich mehrfach über die Dauer von Verfahren beschwert. Sein Wunsch, bisher unerfüllt: Erst ab zehn Millionen Gebührenaufwand für ein neues ORF-Angebot soll die Behörde das Vorhaben genehmigen müssen.
Was sich der ORF in dem Angebotskonzept vorgenommen hat, darf die Medienbehörde vor Ablauf der Frist nicht verraten, und der ORF wollte das Freitag auf Anfrage des STANDARD nicht.
Youtube-Formate
In einer Strategieklausur im Februar dieses Jahres präsentierte etwa ORF-Enterprise-Geschäftsführerin Beatrix Cox-Riesenfelder Pläne für Youtube-Kanäle des ORF, offenbar auch mit eigenen Formaten für die Videoplattform von Google. Kolportiert wurden etwa Making-of-Kurzvideos von ORF-Produktionen als Promotion. Youtube könnte auch als Plattform für andere (freundlich-launige) Blicke hinter die Kulissen des ORF dienen – die Intention des lange gewälzten Projektes eines TV-Medienmagazins des ORF.
Die geplante Social-TV-Plattform des ORF – Sendungen auf Abruf mit Empfehlungsmöglichkeit – dürfte noch nicht so weit sein. Auch rechtlich: Der Verfassungsgerichtshof erlaubte dem ORF zwar 2013 Präsenz in sozialen Netzwerken – nicht aber eigene soziale Netzwerke. (fid) p derStandard.at/Etat