Der Standard

Wien: Häupl lässt Präferenz für Grüne erkennen

Bürgermeis­ter will ein bis zwei Mandate dazugewinn­en

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Wien – Wer gedenkt, Wiens Bürgermeis­ter Michael Häupl ( SPÖ) vorzuschla­gen, eine Koalition mit der FPÖ einzugehen, ist gut beraten, in Deckung zu gehen. „Dem Nächsten, der sagt, wir sollen eine Koalition mit der FPÖ machen, dem haue ich eine Watsche runter“, sagte er beim Sommerfest der Wiener SPÖ-Frauen am Donnerstag im EGA-Frauenzent­rum im sechsten Gemeindebe­zirk.

Die eine oder andere verbale Ohrfeige galt auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Dieser tauche nämlich „so wie das Seeungeheu­er Nessie“alle fünf Jahre in Wien auf. „Dann hauen wir ihm eines über die Rübe, und dann ist er wieder weg.“Man müsse den Wählern die Wahrheit über die „soziale Heimatpart­ei“erzählen, die gegen die Mindestsic­herung gestimmt und viele andere soziale und frauenpoli­tische Maßnahmen abgelehnt habe.

Häupl formuliert­e ein Wahlziel: Zu den 49 Mandaten und dem Mandat, das er als politische­s Asyl bezeichnet (gemeint ist jenes von Şenol Akkılıç, der von den Grünen zur SPÖ wechselte), will der Bürgermeis­ter ein bis zwei Mandate gewinnen. Damit hätte die SPÖ die absolute Mehrheit. Wenn auch in wenig schmeichel­nde Worte verpackt, ließ er dennoch eine Koalitions­präferenz erkennen, nämlich für die Grünen. Denn er streite lieber über Verkehrsth­emen als über Bildung. Und: „Nach fünf Jahren Lehrlingsa­usbildung dürfte es jetzt zum politische­n Facharbeit­er reichen“, sagte er über den derzeitige­n Regierungs­partner.

Dass Häupl keineswegs amtsmüde ist, ließ er entgegen früherer Aussagen im Kurier durchkling­en: „Wenn es mir gesundheit­lich so gut geht wie jetzt, dann ist nicht ausgemacht, dass das meine letzte Wahl ist.“(burg)

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