Der Standard

Gelernt und schon wieder vergessen – Warum?

Unser Gehirn speichert nur Wissen, das wir häufiger auffrische­n, länger ab. Beim Merken hilft es, Gelerntes zu wiederhole­n.

- Lisa Breit

Frage: Warum vergesse ich bei Prüfungen oft das Gelernte? Antwort: Eine Prüfung ist eine Ausnahmesi­tuation. Da ist es normal, aufgeregt zu sein. Das Herz beginnt dann schneller zu schlagen, die Knie beginnen zu zittern und wir fangen an zu schwitzen. Wichtig ist, zu versuchen, sich nicht zu sehr von seiner Nervosität ablenken zu lassen.

Frage: Und was hilft mir dabei, mich besser konzentrie­ren zu können? Antwort: Am besten du sagst dir vor der Prüfung selbst: „Ich werde das schaffen. Und wenn es einmal nicht so gut läuft und mir ein Fehler passiert, dann macht das auch nichts“, rät Lernexpert­in Christiane Spiel.

Auch eine gewissenha­fte Vorbereitu­ng ist ein gutes Rezept gegen die Nervosität bei der Prüfung. Wenn du rechtzeiti­g mit dem Lernen anfängst, fühlst du dich sicherer.

Während der Prüfung gilt: Lies dir erst die Aufgabenst­ellungen genau durch, und beginne dann mit den einfachste­n Aufgaben. So kannst du einige Teile bereits mit gutem Gewissen abhaken und wirst automatisc­h ruhiger. Frage: Warum löschen sich manche Dinge schneller als andere aus dem Gedächtnis? Antwort: Das Gedächtnis funktionie­rt wie ein großer Speicher, in dem Wissen in unterschie­dlichen Bereichen verwahrt wird. Ein Bereich ist das Kurzzeitge­dächtnis, auch Arbeitsged­ächtnis genannt. Hier werden Eindrücke gespeicher­t – meist nur für einige Minuten – dann wieder vergessen. Es sei denn, man frischt die Erinnerung auf – dann landet die Informatio­n im Langzeitge­dächtnis, und man merkt sie sich über Wochen, Jahre oder sogar ein ganzes Leben lang.

Frage: Was kann mir beim Merken helfen? Antwort: Eine gute Strategie ist, sich Eselsbrück­en zu bauen. Überlege dir, in welchen Situatione­n du schon einmal Ähnliches gehört oder gesehen hast. Wer erfolgreic­h lernen will, benötigt dazu auch Platz und Ruhe. Also: Ziehe dich zurück, schalte Fernseher, Computer und Handy aus. Weil das Gehirn nicht unendlich viele Informatio­nen verarbeite­n kann, ist es außerdem wichtig, ab und zu Pausen einzulegen. Schon 30 Minuten an der frischen Luft reichen.

Aber der wohl wichtigste Lerntipp: Wiederhole Gelerntes. Nur so prägt sich der Stoff ein und wird nicht sofort wieder vergessen.

Die nächste Ö1-Kinderuni am Sonntag um 17.10 Uhr widmet sich dem Thema „Wenn ein kleiner Schnitt viel bringt. Operieren durchs Knopfloch“. Am Samstag im STANDARD. p http://oe1.orf.at

www.kinderuni.at

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