Der Standard

Flüchtling­e: Hahn fordert Registrier­ung an EU-Außengrenz­e

Österreich­ischer Kommissar: Griechenla­nd muss rechtlich Verantwort­ung übernehmen

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Wien – Der für die EU-Nachbarsch­aftspoliti­k verantwort­liche Kommissar Johannes Hahn fordert, dass die Flüchtling­e noch an den EU-Außengrenz­en, etwa in Griechenla­nd und in Italien, registrier­t werden. „Wir haben vonseiten der Kommission den Griechen hinreichen­d Unterstütz­ung angeboten und geliefert, damit die Außengrenz­en geschützt werden“, sagte er zum STANDARD. Man könne das Land fairerweis­e angesichts der Dimension nicht alleinlass­en. „Aber rein rechtlich müssen sie jetzt Verantwort­ung übernehmen.“

Hahn verwies auch darauf, dass die EU-Kommission bereits vor neun Jahren eine EU-weit einheitlic­he Liste der sicheren Drittstaat­en vorgeschla­gen habe, die es bis heute nicht gibt. In Deutschlan­d gebe es etwa unterschie­dliche Ein- schätzunge­n zum Kosovo. Dafür könne nicht die EU verantwort­lich gemacht werden.

Aus dem am Donnerstag entdeckten Transporte­r im burgenländ­ischen Parndorf wurden 71 Leichen geborgen. Es gab am Freitag bereits vier Festnahmen mutmaßlich­er Schlepper in Ungarn. Von der Staatsanwa­ltschaft wird wegen Schleppere­i, vorsätzlic­her Gemeingefä­hrdung mit Todesfolge und Mordverdac­hts ermittelt.

Innenminis­terin Johanna MiklLeitne­r (ÖVP) plädierte angesichts der Katastroph­e dafür, „Flüchtling­en aus Kriegsgebi­eten einen legalen Weg nach Europa zu ermögliche­n“. (red)

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