Demonstrationen zu Asylmisere geplant
Angesichts des Schlepperdramas mit 71 toten Flüchtlingen ruft die neue Plattform für menschliche Asylpolitik für den 3. Oktober zu einer Großdemonstration in Wien auf: Die geplante Marschroute soll vom Westbahnhof zum Innenministerium führen. Der soeben gegründeten Initiative gehören diverse Flüchtlingsinitiativen, karitative Organisationen und engagierte Persönlichkeiten an. „Unser gemeinsamer Protest ist Ausdruck der wachsenden Empörung über das Fehlverhalten der politisch Verantwortlichen“, erklärte Plattform-Sprecher Michael Genner von Asyl in Not.
Auch auf der Website des Republikanischen Clubs ist ein „Aufruf zur Solidarität!“mit Flüchtlingen erschienen, der von zahlreichen Autoren, Künstlern und Intellektuellen wie Karl-Markus Gauß, Olga Flor, Josef Haslinger, André Heller, Lukas Resetarits, Robert Schindel, Robert Misik, Stefan Ruzowitzky und Doron Rabinovici unterstützt wird. Die Unterzeichner deklarieren ihre Absicht, selbst aktiv zu werden sowie verschiedene Flüchtlingsinitiativen zu unterstützen.
Bereits für den kommenden Montag, den 31. August, haben einzelne Aktivisten unter dem Motto „Mensch sein in Österreich“einen Protestzug vom Westbahnhof zum Marcus-Omofuma-Denkmal beim Museumsquartier angekündigt – auch diese Aktion wird von der neuen „Plattform für menschliche Asylpolitik“unterstützt.
Die Volkshilfe hat mit Künstlern eine Plattform ins Leben gerufen, die eine bessere Flüchtlingsbetreuung fordert: Neben kleineren Aktionen plant „solidART for refugees!“auch eine Großveranstaltung im Herbst. Als Unterstützer werden unter anderem die Autoren Robert Menasse, Peter Turrini, Erika Pluhar und Valerie Fritsch, die Schauspieler Karl Markovics, Ursula Strauss, Cornelius Obonya und Harald Krassnitzer, der Philosoph Konrad Paul Liessmann sowie die Band Wanda angeführt. (APA, red)