Brandanschlag auf Asylwerberheim in Niedersachsen
Unbekannte haben einen Brandanschlag auf eine Wohnung von Asylbewerbern im deutschen Ort Salzhemmendorf bei Hameln verübt. Ein Molotowcocktail sei in der Nacht zum Freitag durch ein Fenster in die Wohnung geworfen worden, sagte ein Polizeisprecher am Freitagmorgen. In einem Nebenraum habe sich eine Mutter mit ihren drei Kindern aufgehalten. Sie seien aber unverletzt geblieben. Nähere Angaben zu den Bewohnern des zweistöckigen Hauses konnte die Polizei am Freitagmorgen nicht machen.
Die Behörde geht von einem fremdenfeindlichen Hintergrund aus. Sie sucht nun nach einem flüchtigen Fahrzeug, das am Tatort gesehen wurde. „Ich bin völlig fassungslos, niemand hätte sich vorstellen können, dass bei uns so etwas passiert“, verurteilte der Bürgermeister der Gemeinde, Clemens Pommerening, den Brandanschlag auf welt.de.
In Deutschland kommt es derzeit gehäuft zu Anschlägen auf geplante oder bereits belegte Flüchtlingsheime. In der Nacht auf Mittwoch warf in Leipzig ein Unbekannter einen Brandsatz durch das offene Fenster eines Hauses, in das am Mittwoch 56 Asylbewerber einziehen sollten. In der Nacht auf Dienstag brannte in Nauen in Brandenburg eine als Notquartier vorgesehen kommunale Turnhalle ab, die Polizei geht von Brandstiftung aus. In Rostock in Mecklenburg-Vorpommern nahm die Polizei am Dienstag zwei Männer fest, die im Oktober 2014 ein Flüchtlingswohnhaus mit Brandsätzen beworfen haben sollen. Ihnen wird versuchter Mord vorgeworfen. (dpa, red)