Schippers löscht uralte Marke über 200 Meter
Hürdensprinterin Schrott verletzt
Peking – Europäische Sprintsiege bei Weltmeisterschaften oder Olympia sind rar. Am Freitag und in Peking ereigneten sich gleich deren zwei. Die Art, wie Dafne Schippers über 200 Meter triumphierte, war eine Sensation. Die Niederländerin setzte sich mit imposantem Finish innert 21,63 Sekunden gegen die Jamaikanerinnen Elaine Thompson und Veronica Campbell-Brown durch. Die Vizeweltmeisterin über 100 Meter verbesserte dabei den von den DDR-Läuferinnen Marita Koch (1979, 1984) und Heike Drechsler (1986) gehaltenen Uralt-Europarekord um acht Hundertstel. Nur die 1998 verstorbene Weltrekordlerin Florence Griffith-Joyner (21,34 und 21,56) und deren des Dopings überführte US-Landsfrau Marion Jones (21,62) waren schneller. Die Doppeleuropameisterin aus Utrecht hatte als Siebenkämpferin begonnen, dann aber auf Sprint umgesattelt und eine sagenhafte Entwicklung genommen. Auf Fragen nach Doping reagiert sie recht allergisch: „Man kann doch einfach nur Talent haben.“
Den Hürdensprint der Herren entschied der russische Europameister Sergej Schubenkow für sich, in jenem der Damen schrammte die Deutsche Cindy Roleder bei ihrem Silberlauf um zwei Hundertstel an Gold vorbei. Im Semifinale hatte sich die Niederösterreicherin Beate Schrott am linken Oberschenkel verletzt. Die Olympiafinalistin musste aufgeben, war in Tränen aufgelöst; „Ich glaube, dass das was Ärgeres ist.“(APA, red)