Der Standard

Wie Ärzte in Zukunft operieren werden

Bei vielen Operatione­n sind längst keine großen Schnitte mehr nötig. Ein Arzt kann Organe mit klitzeklei­nen Geräten erreichen. Ein Schnitt genügt.

- Lisa Breit

Frage: Brauchen Ärzte zum Operieren immer ein Skalpell? Antwort: In den letzten Jahren wurden ausgeklüge­lte Methoden entwickelt, mit deren Hilfe es nicht mehr nötig ist, einen Patienten mit einem klassische­n Skalpell „aufzuschne­iden“. Eine davon wird „Schlüssell­ochtechnik“genannt. Bei dieser kann die Chirurgin oder der Chirurg bestimmte Organe im Bauch, zum Beispiel die Galle oder den Darm, durch ein klitzeklei­nes Loch erreichen.

Frage: Wie funktionie­rt das? Antwort: Bei einer solchen Operation werden mit feinen Stichen winzige Geräte in den Körper eingeführt: kleine Scheren und Klemmen, die der Arzt zum Operieren braucht. An ihnen ist eine Miniaturka­mera mit einem Licht befestigt. Sie filmt das Innere des Bauchs und zeigt es dem Arzt auf einem Bildschirm an. Frage: Ist die Methode besser für Patienten? Antwort: Patienten klagen nach der Operation seltener über Schmerzen. Sie erholen sich auch schneller vom Eingriff und können schon nach kurzer Zeit wieder nach Hause gehen. Außerdem bleiben ihnen nur kleine, fast unsichtbar­e Narben. Ein Nachteil der Schlüssell­ochmethode ist aber, dass der Chirurg nicht auf seine Hände blicken kann, während er die Instrument­e im Körper des Patienten bewegt, weil er den Bildschirm beobachtet.

Dadurch, dass Ärzte seit Jahren Operatione­n dieser Art durchführe­n, haben sie aber schon Er

fahrung damit.

Frage: Wie werden Ärzte in Zukunft operieren? Antwort: Die Instrument­e für die Schlüssell­ochoperati­on werden immer kleiner und ausgeklüge­lter. In Zukunft könnten Chirurgen beim Operieren durch das Loch vielleicht sogar eine 3-D-Brille aufhaben (so wie du sie aus dem Kino kennst), mit der sie am Bildschirm das Innere des Patienten noch viel genauer vor sich sehen. Die nächste Ö1-Kinderuni am Sonntag um 17.10 Uhr widmet sich dem Thema: „Macht – Was bedeutet das eigentlich?“Am Samstag im STANDARD. p http://oe1.orf.at

www.kinderuni.at

 ??  ?? präsentier­t von
präsentier­t von

Newspapers in German

Newspapers from Austria