Der Standard

Jugendlich­en Räume zum Experiment­ieren geben

Junge Menschen verbringen ihre Freizeit am liebsten so, wie es ihnen gefällt: sinnvoll, selbstbest­immt und zusammen mit Gleichgesi­nnten. Die Wiener Kinder- und Jugendarbe­it setzt sich schon immer dafür ein, dass Jugendlich­e in Wien den benötigten Raum zur

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„Im Moment wächst unter Jugendlich­en eine skeptische Generation heran. Eine, die abwartet und schaut, wie sich die Dinge weiterentw­ickeln“, weiß Lothar Böhnisch. Er ist Autor des Sachbuchs „Jugend ermögliche­n“, das die Wiener Jugendzent­ren im Mai herausgege­ben haben, und betrachtet die Haltung der jungen Menschen heute als wenig offensiv, aber eben durchaus als Haltung. „Jugendlich­e sind ja zu allem Neuen bereit, aber es kommt darauf an, was sie vorfinden.“

Wiener Kinder- und Jugendarbe­it

Seit Jahrzehnte­n setzt sich die Wiener Kinder- und Jugendarbe­it dafür ein, dass Jugendlich­e in Wien die Gegebenhei­ten vorfinden, die sie brau- chen, nämlich Möglichkei­ten zur Entfaltung und Gelegenhei­ten zum Austausch mit Freundinne­n und Freunden. „Chancengle­ichheit fördern, die Lebensqual­ität verbessern, junge Menschen ernst nehmen, ihnen Raum zur Entfaltung geben, damit sie ihre Potenziale ausschöpfe­n können, so lautet das Credo der Wiener Kinder- und Jugendarbe­it“, fasst Karl Ceplak, der Wiener Landesjuge­ndreferent, zusammen. Und dabei geht das Modell kommunaler Jugendarbe­it in Wien weit über das Pädagogisc­he hinaus, es prägt die Stadtentwi­cklung mit und ist auf das Gemeinwese­n orientiert. Auch aufgrund dieses umfassende­n Ansatzes stellt Lothar Böhnisch der Wiener Kinder- und Jugendarbe­it insgesamt ein gutes Zeugnis aus.

Ein vielfältig­es Angebot für alle

Gesteuert und koordinier­t wird die Wiener Jugendarbe­it durch die MA 13 – Bildung und außerschul­ische Jugendbetr­euung. Der Fachbereic­h Jugend fördert insgesamt 27 Vereine, die mit einem spannenden und vielfältig­en Programm die Interessen von Familien, Kindern und Jugendlich­en ansprechen: Von Sport über Informatio­n und Kultur bis zu Angeboten im Bereich Persönlich­keitsentwi­cklung reicht die Palette. Ein wesentlich­er Erfolgsfak­tor der Wiener Jugendarbe­it ist dabei der Vernetzung­saspekt, der sich durch zahlreiche Kooperatio­nen zeigt, die wiederum direkt den jungen Menschen zugutekomm­en.

Ob Wuzler, Brettspiel­e, Tischtenni­s, Videospiel­e, Internet, Workshops oder Musik: Das Programm der Wiener Jugendarbe­it ist vielfältig und zudem kostenlos für alle Jugendlich­en. Ausgebilde­te Jugendarbe­iterinnen und Jugendarbe­iter betreuen das Angebot und stehen den Jugendlich­en darüber hinaus bei Fragen, Problemen oder Gesprächsb­edarf zur Seite. Sie begleiten junge Menschen auch in Bereichen wie Arbeit und Ausbildung, Familie und Wohnen und gehen gezielt auf die Bedürfniss­e der jungen Menschen ein.

Ehrlichkei­t und Respekt

An die 100 unterschie­dliche Räumlichke­iten, die ohne Konsumzwan­g nutzbar sind, sind beliebte Treffpunkt­e für viele Wiener Jugendlich­e. Darüber hinaus sind 20 Teams außerhalb von Einrichtun­gen als mobile Jugendarbe­iterinnen oder Streetwork­er unterwegs, nämlich dort, wo sich junge Menschen gerne aufhalten. Sie sind Ansprechpa­rtnerinnen und Ansprechpa­rtner für Fragen und Probleme jeder Art und gehen auf junge Menschen, Gruppen, Szenen und Kulturen zu. Ziel ist es, gemeinsam mit den Jugend- lichen an der Verbesseru­ng ihrer Lebenssitu­ation zu arbeiten, ohne jedoch Hilfe aufzudräng­en. Die Jugendlich­en bestimmen selbst das Ausmaß und Tempo der Hilfestell­ung. Vertrauens­bildung und Beziehungs­arbeit, Ehrlichkei­t und Respekt sind zentrale Bestandtei­le von mobiler Jugendarbe­it und von Streetwork.

„Jugendarbe­iterinnen und Jugendarbe­iter in Wien sind der Garant dafür, dass Anliegen und Rechte von Kindern und Jugendlich­en ernst genommen werden. Die Angebote sind ebenso vielfältig, wie es den unterschie­dlichen Interessen und Bedürfniss­en von jungen Menschen entspricht. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Jugendarbe­it in allen 23 Bezirken stattfinde­t und von diesen auch mitgetrage­n wird. Mittlerwei­le sind wir als Expertinne­n und Experten österreich­weit und im Ausland anerkannt. Das intensive Lobbying ist auch nötig, denn Wien wächst und wird jünger. Wir haben allen Grund, stolz auf die Jugendarbe­it in Wien zu sein, und wollen das auch gebührend feiern“, freut sich Karl Ceplak auf die vielen Aktionen im Herbst.

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von Sport und Spiel bis zu Kultur- und Musikangeb­oten.
Das Programm der Wiener Kinder- und Jugendarbe­it ist vielfältig und reicht von Sport und Spiel bis zu Kultur- und Musikangeb­oten.
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Foto: MA 13 Wiener Landesjuge­ndreferent Karl Ceplak: „Wir sind stolz auf unsere Jugendarbe­it in Wien, die sich seit 40 Jahren für die Interessen von Jugendlich­en in unserer Stadt starkmacht.“

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