Der Standard

Links, rechts und auf die Chance warten

Dominic Thiem trifft bei den US Open auf den starken Aufschläge­r Anderson

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New York – Kevin Anderson ist nicht irgendwer. Er ist ein ziemlich guter Tennisspie­ler, mit einem ziemlich guten Aufschlag. In der Weltrangli­ste steht er auf Position 14. Sechs Plätze vor Dominic Thiem. Und also ist der Südafrikan­er im Duell mit dem Österreich­er in der dritten Runde der US Open der Favorit. Auch weil die Geschichte für Anderson spricht. Thiem erinnert sich: „Ich habe zweimal gegen ihn gespielt und noch keinen Satz gewonnen.“

In Flushing Meadows hat Thiem, seit Donnerstag 22-jährig, bisher noch keinen Satz verloren. In Runde zwei durfte er zudem vorzeitig unter die Dusche. Sein usbekische­r Gegner Denis Istomin gab beim Stand von 4:6, 4:6, 0:1 auf. Eine Oberschenk­elverletzu­ng. Thiem war also ohnehin auf Siegkurs. „Es war ein solides Match“, sagte er. Die eingespart­e Energie kann am Samstag vielleicht helfen. Anderersei­ts, es wird wenig lange Ballwechse­l geben. Thiem: „Bei seinen Aufschlagg­ames wird es Zeiten geben, wo ich links, rechts gehe, aber ich muss auf meine Chance warten.“Thiem hofft auf den Hitzefakto­r. Er kann mit hohen Temperatur­en gut umgehen. Vielleicht habe Anderson damit mehr Probleme.

Thiem hat in New York nun erreicht, wozu ihn seine Setzung (Nr. 20) quasi verpflicht­ete. „Ich sollte vom Papier her die dritte Runde erreichen, das ist mir gelungen.“Jetzt also das i-Tüpfelchen. Das gelang Thiem schon im Vorjahr. Er kam bis ins Achtelfina­le. Sollte er es auch heuer soweit schaffen, könnte ein Duell mit Andy Murray winken. Aber vorerst ist Anderson. Thiems Coach Günter Bresnik sagt: „Gegen Anderson wird er nicht so wenig zeigen können, wie in den ersten beiden Runden.“Bresnik hat einen Plan: „Dominic muss ihn zum Laufen bringen.“Thiem ist, das ist nicht überrasche­nd, der letzte verblieben­e Österreich­er im Einzel, da Jürgen Melzer in Runde zwei am tschechisc­hen Weltrangli­sten-Sechsten Tomas Berdych (6:7, 1:6, 3:6) scheiterte. Der 34Jährige ärgerte sich über zwei vergebene Satzbälle im ersten Durchgang. „Im Endeffekt verdiene ich, den ersten Satz zu gewinnen, dann läuft die Partie ein bisschen anders.“Aber Berdych ist auch nicht irgendwer. (APA, rie)

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